EWE: Verkauf des Türkeigeschäfts rückt näher
Noch im ersten Quartal diesen Jahres könnte der Ölkonzern Socar das Türkei-Geschäft des Oldenburger Energiekonzerns EWE erwerben. Davon gehen Vertreter des staatlichen Unternehmens aus Aserbaidschan aus, berichtet die "Nordwestzeitung" unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters und türkischer Medien. Socar gilt seit längerem als aussichtsreicher Kandidat, bereits im August hatte eine türkische Zeitung von fortgeschrittenen Verkaufsgesprächen berichtet. Socar soll 140 Mio. US-Dollar für die EWE Turkey Holding und die dazugehörigen Tochtergesellschaften bieten.
EWE ist seit 2007 in der Türkei tätig
EWE bestätigte am Freitag (4. Januar) auf ZfK-Anfrage konkrete Gespräche mit einem Interessenten. "Wir hoffen zeitnah zu einem Abschluss zu kommen", so ein EWE-Sprecher. Einen konkreten Namen oder einen Zeithorizont, bis wann die Tranaktion besiegelt sein könnte, nannte er nicht. EWE ist seit 2007 in der Türkei aktiv, der Fokus liegt dabei auf der Versorgung und dem Handel mit Strom und Gas. Mit fast 1,5 Mio. Kunden zählen die Oldenburger in der Türkei zu den vier größten Gasversorgern.
Über die EWE Turkey Holding hält EWE Beteiligungen an verschiedenen türkischen Versorgern, unter anderem rund 80 Prozent an Kayserigaz. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung hatte EWE-Konzernchef Stefan Dohler im Sommer vergangenen Jahres das Türkeigeschäft zum Verkauf gestellt und die Zahlung eines vernünftigen Preises zur Voraussetzung für eine Veräußerung gemacht. (hoe)