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EWE: Verkauf des Türkeigeschäfts rückt näher

Der aserbaidschanische Energieriese Socar geht in die Offensive: Bis Ende März will er den Kauf abgeschlossen haben. EWE bestätigt Gespräche mit einem Interessenten, ein konkreter Name wird aber nicht genannt.
04.01.2019

EWE beschäftigt in der Türkei rund 1200 Mitarbeiter und ist an mehreren Versorgern beteiligt. Der Energiekonzern hält unter anderem 80 Prozent der Anteile an dem Unternehmen Kayserigaz (das Bild zeigt den Firmensitz von Kayserigaz).

Noch im ersten Quartal diesen Jahres könnte der Ölkonzern Socar das Türkei-Geschäft des Oldenburger Energiekonzerns EWE erwerben. Davon gehen Vertreter des staatlichen Unternehmens aus Aserbaidschan aus, berichtet die "Nordwestzeitung" unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters und türkischer Medien. Socar gilt seit längerem als aussichtsreicher Kandidat, bereits im August hatte eine türkische Zeitung von fortgeschrittenen Verkaufsgesprächen berichtet. Socar soll 140 Mio. US-Dollar für die EWE Turkey Holding und die dazugehörigen Tochtergesellschaften bieten.

EWE ist seit 2007 in der Türkei tätig

EWE bestätigte am Freitag (4. Januar) auf ZfK-Anfrage konkrete Gespräche mit einem Interessenten. "Wir hoffen zeitnah zu einem Abschluss zu kommen", so ein EWE-Sprecher. Einen konkreten Namen oder einen Zeithorizont, bis wann die Tranaktion besiegelt sein könnte, nannte er nicht. EWE ist seit 2007 in der Türkei aktiv, der Fokus liegt dabei auf der Versorgung und dem Handel mit Strom und Gas. Mit fast 1,5 Mio. Kunden zählen die Oldenburger in der Türkei zu den vier größten Gasversorgern.

Über die EWE Turkey Holding hält EWE Beteiligungen an verschiedenen türkischen Versorgern, unter anderem rund 80 Prozent an Kayserigaz. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung hatte EWE-Konzernchef Stefan Dohler im Sommer vergangenen Jahres das Türkeigeschäft zum Verkauf gestellt und die Zahlung eines vernünftigen Preises zur Voraussetzung für eine Veräußerung gemacht. (hoe)