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Gas-Union erneut mit Millionen-Verlusten

Grund sind wieder Wertberichtigungen im Speichergeschäft. Operativ lief es insgesamt besser, für das laufende Jahr wird nun ein positives Resultat erwartet.
20.07.2018

Im Gasvertrieb und -handel hat die Gas-Union ein leicht positives Ergebnis erzielt, hohe Wertberichtigungen im Speicherbereich sorgten unterm Strich aber für ein Defizit im zweistelligen Miillionenbereich.

Das mehrheitlich kommunale Gashandels- und Vertriebsunternehmen Gas-Union schreibt weiter tiefrote Zahlen. Das Geschäftsjahr 2017 hat die in Frankfurt beheimatete Gesellschaft mit einem Verlust von 27,7 Mio. Euro abgeschlossen, 2016 hatte das Defizit noch 42,2 Mio. Euro betragen. Der Grund für das neuerliche Minus ist laut dem sehr schmal gehaltenen Geschäftsbericht die "unverändert sehr angespannte" Situation im Speichergeschäft, die erneut hohe Wertberichtigungen nach sich zog. Die notwendige Risikovorsorge für die Speicherassets ist laut der Gas-Union damit nun vollständig umgesetzt. "Wir blicken positiv in die Zukunft. Für 2018 erwarten wir wieder ein positives Ergebnis", kündigt Oliver Malerius, einer der beiden Geschäftsführer, an.

Ausweitung der Absatzmengen

Mit der operativen Performance des Unternehmens im vergangenen Jahr zeigte sich die Geschäftsführung hingegen zufrieden. Das Kerngeschäft, Verkauf, Handel und Dienstleistungen war zwar weiter von einem intensiven Wettbewerb und geringen Margen gekennzeichnet. Durch eine Ausweitung der Absatzmengen und dem Gewinn neuer Kunden erzielte die Gas-Union hier aber ein leicht positives Ergebnis. Die Umsatzerlöse stiegen dabei deutlich um 916 Mio. auf rund 3,81 Mrd. Euro, ebenfalls die allokierte Menge von 141 Mrd. kWh in 2016 auf nunmehr 195 Mrd. kWh. Auch die Produktpakete im Verkauf und die Dienstleistungsangebote seien vom Energiemarkt gut aufgenommen worden, heißt es.

Das Beteiligungsgeschäft lieferte laut Gas-Union positive Beiträge, dazu trugen auch Einmaleffekte wie der Verkauf der Anteile an der Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft bei. Wie sich die 15 Prozent-Beteiligung an einem Gasexplorations- und Produktionsprojekt in der britischen Nordsee entwickelt hat, wird nicht näher erläutert. Das regulierte Netzgeschäft hingegen habe sich stabil entwickelt, die Gas-Union Transport GmbH betreibt das 543 Kilometer lange Erdgasnetz der Gas-Union.

Höhere Umsatzerlöse erwartet in 2018

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Gas-Union mit höheren Umsatzerlösen als in 2017 und einem positiven Jahresüberschuss. Größter Einzelgesellschafter des Gashändlers ist die Mainova AG mit 34,27 Prozent. Die weiteren Anteilseigner sind Uniper (23,57 Prozent), die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, Mainz (15,91 Prozent), die Städtischen Werke AG, Kassel (9,18 Prozent), die Stadtwerke Göttingen (6,12 Prozent), die Stadtwerke Essen (4,55 Prozent) und die Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (4,55 Prozent). Die restlichen 1,85 Prozent der Anteile liegen bei der Gas-Union selber. (hoe)