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Grüner Wasserstoff: RWE und Thyssenkrupp planen Zusammenarbeit

Bis Mitte dieses Jahrzehnts soll der erste Wasserstoff von RWE zum Hochofen von Thyssenkrupp fließen. Dafür ist aber funktionierende Infrastruktur notwendig.
10.06.2020

Strom, der für die Elektrolyse benötigt wird, soll aus erneuerbaren Energien stammen.

CO2-Emssionen bei der Stahlherstellung senken: Das ist das Ziel der geplanten Zusammenarbeit zwischen Thyssenkrupp Steel Europe und RWE Generation. Das Energieunternehmen liefert dabei Wasserstoff für die Produktion von Roheisen zu. Bei der Herstellung soll dabei Strom aus erneuerbaren Energien genutzt werden.

Am Kraftwerkstandort in Lingen plant RWE bereits den Bau von Elektrolysekapazitäten, um Wasserstoff für Thyssenkrupp herstellen zu können. Ein 100-Megawatt-Elektrolyseur kann laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Unternehmen pro Stunde 1,7 Tonnen gasförmigen Wasserstoffs herstellen. Diese Menge entspricht etwa 70 Prozent des Bedarfs eines Hochofens zur Stahlherstellung. Insgesamt könnten so 50.000 Tonnen klimaneutralen Stahls produziert werden.

Funktionierendes Wasserstoffnetz als Voraussetzung für Partnerschaft

Bis 2022 soll das Aggregat umgesetzt werden. Am Ende soll die gesamte Stahlproduktion klimaneutral sein. Bis Mitte dieses Jahrzehnts soll der erste Wasserstoff von RWE zum Hochofen von Thyssenkrupp fließen.

Voraussetzung für die Partnerschaft zwischen RWE und Thyssenkrupp ist ein funktionierendes Wasserstoffnetz. Nur so kann der Wasserstoff zwischen Lingen und dem Hüttenstandort in Duisburg transportiert werden. RWE und Thyssenkrupp wollen dabei eine rechtzeitige Netzanbindung vorantreiben. Die Unternehmen sind dafür mit Gasnetzbetreibern und Behörden im Austausch.

Der Wasserstofftransport über Pipelines soll dabei auf Grundlage jener Bestimmungen möglich sein, die heute für Erdgastransporte gelten. Auch der Netzentwicklungsplan Gas nimmt in einer "Grüngasvariante" erstmals Berechnungen zu Wasserstoffteilabschintten parallel zum Erdgasnetz auf. (agr)