GuD-Kraftwerk Bremen: "Nicht zufriedenstellende Profitabilität"

Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender der SWB AG
Die SWB AG (Bremen) hat das Bilanzjahr 2017 mit einen Umsatzsprung aber auch mit einem Einbruch beim Jahresergebnis abgeschlossen. „Das operative Geschäft lief im Kern stabil“, erklärte Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse am Montag (28. Mai). Der Umsatz stieg von 1,33 (2016) auf 1,52 Mrd. Euro. Die Ursachen hierfür sind eine geänderte Vermarktungsstrategie beim Strom samt höheren Eigenhandelsaktivitäten, der Einfluss des neuen GuD sowie leicht gestiegene Abfallpreise, erklärte eine Sprecherin gegenüber der ZfK. Zudem konnte SWB einen deutlich gesteigerten Stromabsatz von 12413 (2016) auf 17152 Mio. kWh vorweisen.
Wegen einer außerplanmäßigen Belastung im Zusammenhang mit einem Kraftwerksblock fällt das Konzernjahresergebnis 2017 vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 80,4 Mio. Euro deutlich geringer als 2016 (195 Mio. Euro) aus. Im Prinzip musste SWB wegen der neuen Rechtslage um vermiedene Netzentgelte (NEMoG) Abschreibungen am Block 6 des Kraftwerks Hafen vornehmen, so die Sprecherin. Der Konzernjahresüberschuss liegt 2017 bei 37 Mio. Euro, gegenüber 92,6 Mio. Euro im Vorjahr. Beides, sowohl Vorjahres-EBIT als auch der Jahresüberschuss 2016, waren allerdings deutlich von einem einmaligen Effekt geprägt: der Neuregelung der betrieblichen Altersversorgung.
Erste Bilanz zum GuD
Eine erste Bilanz lieferte Köhne auch zum Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (GKB). Obwohl das GuD zwischen Dezember 2016 und Ende 2017 rund 6000 Betriebsstunden lief, sprach Köhne von einer „nicht zufriedenstellenden Profitabilität“. Das Kraftwerk hat eine elektrische Leistung von 445 MWel. Dabei wurden 60 hochflexible Starts gefahren. Es fehle nach wie vor an den richtigen Steuerungsmechanismen für den Strommarkt, betonte Köhne. SWB investierte 233 Mio. Euro für den GKB-Anteil.
Die Marktanteile bei den Privatkunden lagen leicht unter denen des Vorjahres:
- Strom im Vertriebsgebiet Bremen 80 Prozent (Vorjahr 81 Prozent),
- Erdgas 77 Prozent (Vorjahr 79 Prozent),
- Strom im Vertriebsgebiet Bremerhaven stabil 86 Prozent,
- Erdgas 84 Prozent (Vorjahr 85 Prozent).
Absatzzahlen | Erdgas | Wärme | Trinkwasser | Abfallverwertung |
2016 | 5570 | 1081 | 37,5 | 867 000 |
2017 | 5636 | 1071 | 36,5 | 849 000 |
(al)