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Heidelberg und Flensburg schließen Allianz

Die Kooperation der beiden Stadtwerke ist langfristig angelegt.
06.02.2018

Die Stadtwerke Heidelberg und die Stadtwerke Flensburg begründen ab 2018 eine interkommunale Kooperation, die langfristig angelegt sein soll. Der Zusammenarbeit war eine Phase der gemeinsamen Strategiefindung und Konzeption vorausgegangen. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, Rudolf Irmscher, freut sich sehr über "diese vor allem auf Augenhöhe unter Stadtwerken angelegte Zusammenarbeit". Er sieht darüberhinaus "viele valide Potenziale für beide Häuser in den Bereichen digitaler Kundenservice sowie neue Produkte und Services zu günstigen Preisen". Für die Durchführung der Kooperation verantwortlich zeichnen Michael Teigeler, Geschäftsführer der Sparte Energie der Stadtwerke Heidelberg, und Andreas Ostmann, Geschäftsbereichsleiter kaufmännisches Management der Stadtwerke Flensburg.

Die beiden Kooperationspartner versorgen zusammengerechnet rund 400000 Kunden mit Strom, Erdgas, Wasser, Fernwärme sowie weiteren Energie- und Infrastrukturdienstleistungen. Zudem organisieren sie Müllabfuhr und Abwasser. Die Heidelberger sind dabei – außer beim Trinkwasser – ganz regional aufgestellt, die Stadtwerke Flensburg agieren dagegen bundesweit. Mit neuen IT-Anwendungslösungen wollen die Kooperationspartner sowohl ihr klassisches Kerngeschäft als auch neue Geschäftsmodelle kostengünstig voranbringen. Diese IT-Lösungen basieren auf SAP Utilities/IS-U, die Stadtwerke Flensburg bringen sie als energiewirtschaftliche IT-Plattform in Form eines Master-Templates in die Partnerschaft ein.

Partner auf Augenhöhe

Die Stadtwerke Heidelberg sind ein Energieversorger mit den Sparten Strom, Gas und Wärme. Die Trinkwasserversorgung übernehmen sie auch für weitere Gemeinden im Umland. In Heidelberg betreiben sie auch die Schwimmbäder, mehrere Parkhäuser sowie die Bergbahnen, der seit 1970 als Aktiengesellschaft organisierte Versorger gehört zu 100 Prozent der Stadt Heidelberg. 1.060 Mitarbeiter erwirtschafteten 2016 einen Umsatz von 270,1 Millionen Euro. Durchaus auf Augenhöhe mit den Heidelbergern sind die Stadtwerke Flensburg, sie hatten 2016 einen Umsatz von 387 Millionen Euro und beschäftigten 697 Mitarbeiter. Die Geschäftsbereiche sind Elektrizitäts-, Fernwärme-, Wasser- und Industriegasversorgung sowie Telekommunikation, hier mit einem besonderen Fokus auf die Breitbandversorgung. 1999 stiegen die Stadtwerke Flensburg im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland in die deutschlandweite Elektrizitätsversorgung ein.

Die Kooperation mit Heidelberg ist nun der neueste Coup, der an der Flensburger Förde gefeiert werden kann, denn natürlich dürften auch die Heidelberger etwas anzubieten gehabt haben. Die bundesweiten, erfolgreichen Ambitionen der Flensburger und die Technologie des vor den Toren Heidelbergs ansässigen Softwarekonzerns SAP haben auf glückliche Weise zusammengefunden. (sig)