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Insolvenzantrag für norddeutschen Windpark Peheim/Karlshof

Nachdem eine Staatsbank aus Dänemark Kredite an die Windgesellschaft gekündigt hat, stellte diese einen Insolvenzantrag. Der Sanierer sieht jedoch noch Potenziale.
20.05.2020

Das Gericht hat dem Insolvenzantrag stattgegeben.

Die Projektgesellschaft der Windpark Peheim/Karlshof GmbH & Co. KG hat am Gruppengerichtsstand Wilhelmshaven einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Wilhelmshaven ist dem gefolgt und hat Moritz Sponagel von Sponagel Rechtsanwälte aus Bremen zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Der Sanierer Markus Küthe von Stellmach & Bröckers begleitet die Geschäftsführung der Projektgesellschaft in diesem grenzüberschreitenden Verfahren als Generalbevollmächtigter, teilen die Akteure mit.

Kreditkündigung durch eine Staatsbank war der Auslöser

"Der Insolvenzantrag in dieser komplexen gesellschaftsrechtlichen und internationalen Gemengelage war geboten, nachdem eine Staatsbank aus Dänemark Kredite an die Windkraftgesellschaft gekündigt hat", erläutert Küthe. "Nach Analyse der Zahlen, Daten und Fakten gehe ich davon aus, dass eine übertragende Sanierung der sieben Windenergieanlagen an einen strategischen Investor im Rahmen eines eigenverwaltenden Insolvenzverfahrens sehr gute Erfolgsaussichten hat."

Der Windpark betreibt insgesamt sieben Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 68 Meter und einem Rotordiameter von 62 Meter in Westerstede-Karlshof im Landkreis Ammerland sowie in Molbergen-Peheim im Landkreis Cloppenburg. Sie erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresumsatz von rund einer Millionen Euro. (gun)