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Jahresbilanz 2017: StEB Köln auf Modernisierungskurs

Alles neu bei den Stadtentwässerungsbetrieben (StEB) Köln: Markenschärfung, innovative Methodik zur Sanierung des Kanalnetzes und zusätzliche Projekte der Daseinsvorsorge – das war das Geschäftsjahr 2017.
22.05.2018

Wer sind eigentlich die StEB? Mit dieser Frage startete das Unternehmen in das vergangene Jahr, denn viele Kölner kennen ihren Abwasserentsorger kaum oder können Leistungen nicht mit dem Entsorger in Verbindung bringen. Für dieses Kommunikationsproblem holte sich das Unternehmen externe Unterstützung von einem Beratungsbüro und ging im Geschäftsjahr 2017 in die Markenschärfung.

Damit es mit der Markenbotschaft vom „modernen“ Abwasserbetrieb klappt, führten die StEB nicht nur ein Markencontrolling als Abteilung des Gesamtcontrollings ein, sondern brieften die gesamte Belegschaft auf die neu geschärfte Marke. Dazu fand gegen Ende des vergangenen Jahres ein großangelegter Informationstag statt sowie diverse Workshops zur Unternehmenskommunikation. Spontan konnte sich über die Hälfte der Angestellten vorstellen als Markenbotschafter für den Entsorger einzutreten.

Jahresüberschuss von 21,6 Mio. Euro

Wie sich das „neue“ Selbstverständnis auf den Umsatz des Abwasserentsorgers auswirkt, wird sich wohl erst auf lange Sicht zeigen. Immerhin ist die Markenschärfung Teil der strategischen Neuausrichtung bis ins Jahr 2025. Fest steht jedoch, die StEB kann auch ohne voll umgesetzte Markenstrategie einen Überschuss von 21,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2018 verbuchen. Nach einer Gewinnausschüttung an die Stadt Köln in Höhe von 15,8 Mio. Euro verbleibt ein Bilanzgewinn von 23,1 Mio. Die Umsatzerlöse aus Abwassergebühren reduzierten sich nach der Gebührensenkung in 2017 um rund 6,8 Mio. Euro auf 189,3 Mio. Euro.

Das Jahr 2017 war auch ein Jahr der Investitionen: Rund 45 Mio. Euro flossen laut Jahresbilanz in die Sanierung der Kanalisation und Klärwerke. Für die Arbeiten am 104 Kilometer langen Leitungsnetz wurde auf „Value Engineering“ gesetzt. Bei der neuen Methode werden in einem interdisziplinären, ergebnisoffenen Kommunikationsprozess unterschiedliche Ideen zur Realisierung des Großprojekts gesammelt und daraus die optimalste Lösung entwickelt. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist vorgesehen, die Methodik gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben, Hamburgwasser und der Emschergenossenschaft/Lippeverband zu verbessern und auch in diesen Unternehmen einzuführen.

Probleme mit Fachkräftemangel

Doch nicht nur im Kerngebiet der StEb gab es Neuerungen, sondern die Betriebe wurden zudem mit einem neuen Verantwortungsbereich betraut. Die 15 Kölner Parkweiher sollten saniert werden. Dabei geht es nicht nur um die Überwachung und Aufbereitung der Gewässer, sondern auch um deren Begründung und Pflege sowie um den Ansiedlung von Vögeln.

In Sachen Personalentwicklung und Ausbildungsstätte musste das Unternehmen neue Anreize schaffen, denn der Stellenmarkt ist dünn. Die 73 offenen Stellen mussten teilweise wiederholt ausgeschrieben werden. Vor allem im Bereich IT und Technik sind Fachkräfte Mangelware. Dementsprechend sorgt die neue Ausbildungswerkstatt im Klärwerk Weiden für qualifizierten Nachwuchs, während ein Teil der 657 Angestellten auf dem Betriebsgelände in Köln Störfälle auf einer Kanalübungsstrecke erproben kann. (ls)