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Sachsen-Anhalt muss wegen Gas-Anbieterwechsel kräftig draufzahlen

Weil der aktuelle Lieferant die vertraglich vereinbarten Konditionen nicht einhalten kann, müssen regionale Versorger einspringen. Für das Land wird es teurer.
21.10.2021

Für das Land Sachsen-Anhalt wird es teuer.

Die steigenden Gaspreise kommen das Land Sachsen-Anhalt teuer zu stehen. Weil der aktuelle Lieferant Envitra die vertraglich vereinbarten Konditionen nicht einhalten kann, müssen regionale Versorger einspringen, um die Gebäude der Landesverwaltung mit Gas zu versorgen. Das bestätigte das Finanzministerium am Donnerstag. Zuerst hatte die Magdeburger «Volksstimme» darüber berichtet.

Envitra sollte für Ministerien, Behörden, Universitäten und andere Liegenschaften in diesem Jahr etwa 88 Millionen Kilowattstunden Gas liefern. Der Zweijahresvertrag lief ursprünglich bis Ende 2022. «Der Anbieter hat die Lieferung selbst eingestellt, er war lieferunfähig», sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Das Land kündigte den Vertrag deshalb zum 12. Oktober vorzeitig.

Es wird deutlich teurer

Die einspringenden regionalen Versorger müssen die Energielieferungen für die 230 Gebäude nun kurzfristig auf dem Markt besorgen. Das wird für das Land deutlich teurer: Während man als Großkunde eine Kilowattstunde Gas bisher für rund 1,5 Cent bekam, werden laut dem Medienbericht nun etwa neun Cent fällig. In den kalten Monaten bis Jahresende müsse das Land gut zwei Millionen Euro mehr aufwenden als ursprünglich geplant.

Das Finanzministerium wollte diese Zahl am Donnerstag nicht bestätigen. «Die Mehrkosten können aktuell nicht zuverlässig beziffert werden, da diese von Faktoren wie dem Nutzerverbrauch und den Witterungsverhältnissen der kommenden Wochen abhängig sind», sagte die Sprecherin. Unabhängig von dem zu erwartenden Preisunterschied beabsichtige das Land, Mehrkosten gegenüber Envitra geltend zu machen.

Neuer Vertrag ist unterschrieben

Für 2022 hat das Land einen neuen Versorgungsvertrag ausgeschrieben. Aufgrund der gestiegenen Gaspreise drohen dann auch regulär höhere Ausgaben. (dpa/amo)