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Leipzig: Strom und Gas werden günstiger, Wasser wird teurer

Die Leipziger Stadtwerke und die Wasserwerke passen die Preise zum Jahresbeginn 2024 an. Die jährlichen Einsparungen bei Strom und Gas liegen zwischen 31 und 43 Prozent.
19.09.2023

Blick auf das Verwaltungsgebäude der Leipziger Stadtwerke im Europahaus.

Die Leipziger Stadtwerke senken zum 1. Januar kommenden Jahres ihre Preise und geben Einkaufsvorteile weiter. Die Leipziger Wasserwerke hingegen reagieren mit einer Preiserhöhung auf gestiegene Kosten etwa für Personal, bei den Baupreisen und bei der Klärschlammentsorgung. 

"Auch wenn die Großhandelspreise noch nicht das Niveau der vergangenen Jahre erreicht haben, sind sie im Vergleich zum Jahr 2022 wieder deutlich gesunken. An dieser positiven Dynamik lassen wir unsere Kunden teilhaben", sagt Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Gruppe sowie Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke


Die jährlichen Kosten für einen typischen Leipziger Musterhaushalt liegen laut Pressemitteilung für L-Strom bei rund 799 Euro (bisher: L-Strom.bestpreis bei rund 1.140 Euro). Dies entspricht einer Einsparung von rund 28 Euro monatlich bzw. rund 341 Euro jährlich.

Kostenersparnis beim Tarif L-Gas liegt bei rund 43 Prozent

Die jährlichen Kosten für L-Gas liegen bei rund 1.581 Euro (bisher: L-Gas.bestpreis bei rund 2.774 Euro). Dies entspricht einer Einsparung von gut 99 Euro monatlich bzw. rund 1.194 Euro jährlich. (Diese Angaben sind brutto ohne Energiepreisbremse, alle genannten Gas-Preise beinhalten 7 Prozent Umsatzsteuer.)

Für den typischen Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 1.900 kWh Strom bedeutet der neue Tarif beim Strom eine Kostenersparnis von ca. 31 Prozent. Bei Gaskunden mit einem Jahresverbrauch 14.000 kWh reduzieren sich die jährlichen Kosten sogar um ca. 43 Prozent.

Bei L-Strom sinkt der Arbeitspreis auf 32,90 ct/kWh (Grundpreis von 174 Euro pro Jahr) und bei L-Gas auf 10,29 ct/kWh (Grundpreis von 140,27 Euro pro Jahr inkl. 7 Prozent Umsatzsteuer, bei 19 Prozent Umsatzsteuer 156 Euro pro Jahr). Kunden in den Tarifen L-Strom und L-Gas werden zu stabilen Preisen bis Ende 2024 versorgt. Ausgenommen von der Preisstabilität sind Preisänderungen, die auf der Änderung der Umsatzsteuer beruhen.

Investitionen in Widerstandsfähigkeit der Wasserversorgung

Anders ist die Ausgangslage im Wasserbereich. Hier bestimmen neben den klassischen Preisgrößen im Anlagenbetrieb, bei Material und Personal zunehmend auch neue Herausforderungen das Tagesgeschäft: Um die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung im Auftrag der Bürger zukunftsfest und sicher zu gestalten, müssen Wasserver-/-entsorger zunehmend in die Widerstandsfähigkeit der Systeme investieren.

"Steigende technische Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Gewinnungs- und Verteilungsanlagen infolge der Klimaveränderungen, steigende gesetzliche Anforderungen an Umwelt- und Gewässerschutz und Aufwendungen für den Schutz der kritischen Infrastrukturen sind Themen, die ebenfalls in den Preisen abgebildet werden müssen", sagt der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Ulrich Meyer. 

Ausbau des Klärwerks Rosental

Hinzu komme die weitere Erhöhung der Sanierungs- und Erneuerungsinvestitionen in die Infrastruktur, um in den kommenden Jahren beispielsweise den dringend benötigten Ausbau des Klärwerks Rosental, den zur Versorgungssicherheit dienenden Westringschluss im Leipziger Süden und den Neubau einer Aufbereitungsanlage in Naunhof zu realisieren.

Für den Komplettservice aus Trinkwasser und Abwasser zahlt ein Nutzer in einem typischen Leipziger Haushalt ab dem 1. Januar 2024 dann 223 Euro pro Jahr. Das entspricht pro Jahr 41 Euro bzw. pro Monat rund 3,40 Euro mehr als bisher. 

"Das Leipziger Wasser bleibt damit auch ab 2024 sehr günstig und ermöglicht es uns, sowohl wichtige Investitionen in die Daseinsvorsorge und die Resilienz unserer Anlagen zu realisieren", sagt Kerstin Schultheiß, Arbeitsdirektorin der Leipziger Gruppe und Kaufmännische Geschäftsführerin der Leipziger Wasserwerke. (hoe)