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Leipzig will Konzernspitze schärfen

Als neuer künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung wird hinter den Kulissen Michael M. Theiss gehandelt. Ihm werden wesentliche Verdienste bei der Aufarbeitung des Skandals um Finanzwetten bei den Wasserwerken zugeschrieben.
08.03.2018

Blick auf die Stadt Leipzig, im Vordergrund stehen die Wärmespeicher der LVV.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung hat bestätigt, dass er die Konzernspitze des Stadtkonzerns LVV umbauen will. Am kommenden Montag werde der Präsidialausschuss des Aufsichtsrates sich noch einmal darüber abstimmen, ob es künftig eine vierköpfige Konzernspitze geben soll, die personell identisch mit den Geschäftsführern der größten kommunalen Unternehmen  - Stadtwerke, Wasserwerke und Verkehrsbetriebe – besetzt wird. Als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung ist dabei Michael M. Theiss im Gespräch, der bislang eher als graue Eminenz bei den Wasserwerken wirkt und dem wesentliche Verdienste bei der Aufarbeitung des Skandals um die Finanzwetten zugeschrieben werden. Dieser liegt noch immer, mit einem Streitwert von inzwischen fast 500 Millionen Euro –
vor einem Londoner Gericht zur letztinstanzlichen Entscheidung.
 

Offenbar sicher ist, dass der bisherige LVV-Chef Norbert Menke und der Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Kleinsorg ihre Stühle räumen müssen. Während Kleinsorg vorgeworfen wird, in den drei Jahren seiner Tätigkeit keine entscheidende und langfristig Gewinn sichernde Neuausrichtung des Versorgers erreicht zu haben, kommen bei Menke offenbar vor allem kommunikative Probleme zum Tragen. Er habe inzwischen weder bei den Rathaus- noch bei den Mitarbeitervertretern im Aufsichtsrat Fürsprecher für sein Agieren.
Zudem könne das Unternehmen, wenn die beiden Posten in Personalunion vergeben werden, erhebliche Mittel sparen und die Strategie besser umsetzen, die Einzelunternehmen über den Konzern zu steuern. (masch)