MAN, Gauss, Huawei: Drei CEOs für Innovation in der Energiewende
In den USA hat Bill Gates 1,8 Milliarden US-Dollar in ein Unternehmen für Kernfusion investiert. Das ist eine Summe, auf die deutsche Unternehmen nur neidisch schielen können.
Dabei gibt es für Deutschland die besten Voraussetzungen, um Innovationsstandort für die Energiewende zu werden: Know-How und Unternehmen sind da. Das war der Konsens auf einem Panel beim Handelsblatt-Energiegipfel mit drei Innovations-CEOs.
„Die Energiewende bietet Europa die einmalige Chance, eine neue Industrie aufzubauen“, sagt Milena Roveda, CEO von Gauss Fusion. Ihr Unternehmen forscht an der Kernfusion zur Energiegewinnung, in zwanzig Jahren könne die Technologie marktreif sein und die ersten Kraftwerke ans Netz gehen – Europa würde aber nur profitieren, wenn man sich jetzt schon engagiere.
„Ich sehe bei kleineren Ländern wie den Niederlanden und Dänemark eine große Agilität und einen Innovationsgeist, Frankreich und Deutschland legen sich mit ihrer Bürokratie aber Steine in den Weg. Das Wettrennen kann Europa als Standort aber nur gemeinsam gewinnen.“
Ähnlich äußert sich Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions: „In Dänemark haben sie sich gewundert, als ich nach der Genehmigungsdauer für ihren Windpark gefragt habe.“ Deutschland müsse sich neu erfinden.
MAN baut Anlagen im Ausland
Schon im vergangenem Jahr hatte Laube auf dem Energiegipfel für Carbon-Capture(CC)-Technologien für Deutschland geworben. „Unsere Anlagen stellen wir im Moment nicht in Deutschland auf, es sind andere Nationen, die sie testen und weiterentwickeln“, berichtet er.
„Ich bin patriotisch veranlagt, aber als Unternehmer muss man nach harten Zahlen und Fakten entscheiden“, sagt Lauber. Neben Bürokratieabbau, bräuchten deutsche Unternehmen Sicherheit für ihre Investitionen.
Hier ist Deutschland gut aufgestellt
Im Bereich Batteriespeicher macht Deutschland eine bessere Figur, wenn man den Worten von Kenneth Marcel Frey, Geschäftsführender Direktor Digital Power und Mitglied der Geschäftsleitung, Huawei Technologies Deutschland, glaubt. „Wir sehen hier in Deutschland einen großen Markt“, sagt er. Auch das politische Umfeld sei günstig.
Der Unternehmer geht sogar soweit zu sagen, dass aus Deutschland ein großer Teil der Dynamik in dem Bereich komme. Allerdings stellt er regionale Unterschiede in der Praxis fest: Teilweise gäbe es Preisschwankungen vom Faktor 10 für den Anschluss von Batteriespeichern. (pfa)