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Maschinenbauer gründen Netzwerke für Energieeffizienz

Die Energie-Effizienz im Maschinenbau ist für den VDMA von hohem Interesse. Zu diesem Zweck wurden regionale Netzwerke ins Leben gerufen, die nun erste Erfolge vorweisen können.
22.03.2018

Deutscher Maschinenbau: beim Konstruieren Weltspitze. Nun soll das auch bei der Energieffizienz so werden.

Im Dezember 2014 unterzeichneten Vertreter der Bundesregierung und der führenden deutschen Wirtschaftsverbände und -organisationen eine Vereinbarung über die Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken. Das Ziel: Energie und Emissionen einsparen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat in diesem Rahmen seit 2015 sechs regionale Energieeffizienz-Netzwerke gegründet, in denen rund 65 Unternehmen erfolgreich zusammenarbeiten. Die erfolgreichste Region war dabei das Netzwerk Nordbayern. Dort haben sich zehn produzierende Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau zusammengeschlossen. Diese Netzwerke leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele Deutschlands.

„In den Netzwerktreffen haben die Unternehmen das Thema Energieeffizienz selbst in die Hand genommen – das definierte Ziel des Netzwerks Nordbayern lautete 6.700 MWh weniger Energie und 2.500 Tonnen weniger CO2-Emissionen bis Laufzeitende. Insgesamt wurden 37 Maßnahmen mit einer gesamten Endenergieeinsparung von jährlich 9.620 MWh durchgeführt. Daraus resultieren 3.720 Tonnen CO2-Einsparung“, resümierte Holger Müller, Projektleiter der Energieeffizienz-Netzwerke im VDMA. Das selbstgesteckte Ziel haben die Franken damit um mehr als 40 Prozent übertroffen.

Einsparziel: Fünf Mio. Tonnen CO2

Mehr als die Hälfte der gezählten Energieeffizienzmaßnahmen entfallen auf Beleuchtung, Heizung und Warmwasser. Auch bei den weiteren Maßnahmen dominieren Querschnittstechnologien, wie zum Beispiel elektrische Antriebe, Pumpen oder Druckluft. Rund 90 Prozent der eingesparten Energie entfallen auf diese Kategorie. Außerdem wurden Maßnahmen angeschoben, die energetisch nur schwer zu bewerten sind, wie beispielsweise die Mitarbeitersensibilisierung sowie die Installation von Messtechniksystemen zur Energiedatenanalyse. Hier bestehen im Übergang zur Industrie 4.0 große Einsparpotenziale.

Die Bundesregierung geht auf Basis bisheriger Erfahrungen mit bestehenden oder bereits abgeschlossenen Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland davon aus, dass die geplanten Maßnahmen zu Einsparungen von bis zu 75 PJ Primärenergie – umgerechnet fünf Mio. Tonnen CO2-Emissionen – bis zum Jahr 2020 führen können. Die Netzwerkinitiative der Bundesregierung leistet hiermit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem verfolgt sie die Steigerung der Energieeffizienz zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sowie zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle. Der VDMA plant aktuell fünf neue regionale Netzwerke, um diese Ziele seinerseits weiter zu unterstützen. (sig)