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Mit dem Taxo-Tool die Komplexität der EU-Taxonomie bewältigen

Eine neue KI-basierte Plattorm des Bundesverbands Öffentlicher Banken unterstützt Kunden bei der Bewältigung der weitreichenden Anforderungen. Sie ermöglicht zudem ein automatisiertes Verfahren.
02.03.2022

Die EU will über die Taxonomie die Kapitalflüsse verstärkt in ökologische und soziale Investitionen leiten und Nachhaltigkeitsrisiken besser steuern.

Eine neue Softwarelösung hilft künftig, vor allem Finanzinstituten,  bei der Analyse von Finanzierungsprojekten und Finanzprodukten mit Blick auf die Konformität mit dem Klassifikationssystem für nachhaltige Investitionen, der sogenannten EU-Taxonomie.

Die Anwendung mit dem Namen "Taxo Tool" ist jetzt gestartet. Sie wurde vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, seiner Tochtergesellschaft VÖB-Service GmbH und dem Kooperationspartner Dydon AG gemeinsam entwickelt. Laut Pressemitteilung bildet sie die Komplexität der technischen Evaluierungskriterien der EU-Taxonomie für Nachhaltigkeit in einem System ab.

Tool hilft Kosten zu reduzieren und Prozesse zu automatisieren

Die KI-Plattform unterstütze die Anwender bei der Datensammlung und Dokumentenerfassung und ermögliche so ein automatisiertes Verfahren, heißt es weiter. „Mit der Taxonomie gibt sich die EU hierfür ein einzigartiges Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem. Das Taxo Tool unterstützt die Kunden dabei, dessen weitreichende Anforderungen zu bewältigen", erklärte Iris Bethge-Krauß, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands.

"Die grundsätzlichen Herausforderungen der EU-Taxonomie sind die große Komplexität und der riesige Umfang der technischen Bewertungsmaßstäbe, das Vorgehen zur Prüfung eines Kriteriums und der erforderliche Daten-Input“, erklärte Stefan Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der VÖB-Service GmbH. Mit dem Taxo Tool könnten die Institute in erheblichem Maße Kosten reduzieren und Prozesse automatisieren.

Nutzung im Cloud-Computing-Verfahren

Das Taxo Tool ziele vor allem auf Banken und Sparkassen als Kunden. Es stehe aber auch allen Institutionen offen, die an einem Marktstandard zur Umsetzung der Taxonomie interessiert seien, und die in den Anwendungskreis der Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rats vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen fallen.

Die Nutzung erfolgt im Cloud Computing-Verfahren (Software as a Service, SaaS) oder als On-Premise-Lösung. Dem "Going Live" ging ein erfolgreiches mehrmonatiges Pilotprojekt voraus, an dem die LBBW, die Sparkasse Bremen AG sowie die österreichische 3-Banken-Gruppe mit den Instituten Bank für Tirol und Vorarlberg, BKS Bank AG und die Oberbank AG beteiligt waren.

Für das Taxo Tool, das im Produktivbetrieb der Version 1.0 startet, werden noch im laufenden Jahr mehrere weitere Releases erfolgen, um die Software an die stetigen Veränderungen der EU-Taxonomie-Regulierung anzupassen, schreibt der VÖB. (hoe)