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MVV bietet Kunden Anschluss an virtuelles Kraftwerk

Neuer Service von ABB und MVV ermöglicht es Kunden, Einsparungen zu nutzen und durch Vermarktung der verfügbaren Flexibilitäten oder Energieüberschüsse sogar zusätzliche Einkünfte zu erzielen.
02.04.2019

Die MVV steht zum Kohleausstiegsgesetz, hält jedoch die Härtefallregelung für junge Steinkohlekraftwerke für entscheidend.

Der Mannheimer Energiedienstleister MVV und der Industriekonzern ABB haben gemeinsam das System „Energy and Efficiency as a service“ entwickelt. Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche Servicelösung, die Industriebetrieben und Energieunternehmen helfen soll, ihre Energieeffizienz zu verbessern, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und ihre Kosten zu senken. Die Energieflüsse von Industrieanlagen und Energieinfrastrukturen werden gemessen, hochauflösend und in Echtzeit verarbeitet und schließlich für virtuelle Kraftwerke optimiert.

ABB nennt diesen Service „Optimax“. Damit können neue Anlagengenerationen in ein virtuelles Kraftwerk integriert und dezentrale Erzeugungsanlagen mit flexiblen Verbrauchern gebündelt werden. Andre Martin, Abteilungsleiter Business Development bei MVV, berichtet: "Wir haben Pilotprojekte gemacht mit kleinen Unternehmen wie Biobauernhöfen bin hin zum großen Industriekunden. Die Kunden ordern modular und können dann die Anlage erweitern. Wir wachsen sozusagen organisch mit."

Echtzeit-Management unerlässlich

"Energy and Efficiency as a service" ist ein von ABB entwickelter, vollintegrierter Service für Energieeffizienz, denn MVV allen Betrieben, die Energie verbrauchen oder erzeugen, anbietet. "Wegen der steigenden Energiekosten, der zunehmend strengen Auflagen und des durch die Energiewende bedingten Strukturwandels sind Geschäftskunden auf ein Echtzeit-Management ihrer Energieinfrastruktur angewiesen", sagt Kevin Kosisko, Managing Director Energy Industries bei ABB.

In Planung sind auch Smart-City-Lösungen, bei denen über regionale Energieversorger auch die Endverbraucher ins Spiel kommen, Martin nennt das "B2B2C", und er ist davon überzeugt, dass das System aus Mannheim enorme Vorteile bietet: "Die MVV hat im Rahmen der Kooperation eine direkte Anbindung an das virtuelle Kraftwerk geschaffen. Die Kunden können so die vorhandene Flexibilitäten an den Energiemärkten über unsere Dienstleistung vermarkten."

Intelligente Vernetzung mit dem Energiemarkt

Diese Bündelung und Poolbildung ermöglicht die nahtlose Erhebung, Verwaltung und Übermittlung von Umweltdaten in Zusammenhang mit der Energienutzung und erlaubt es den Nutzern, die betrieblichen Abläufe ihrer Erzeugungsanlagen, ihrer steuerbaren Verbraucher und/oder ihrer Speicher zu automatisieren. Über das virtuelle Kraftwerk verknüpft MVV Flexibilitäten schließlich in Form von unterbrechbaren Verbrauchern und Energiespeichern intelligent mit dem Energiemarkt. (sig)