MVV stellt deutliche Preisanstiege für Strom und Gas in der Grundversorgung in Aussicht
Der mehrheitlich kommunale Mannheimer Energiekonzern MVV hat in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2022 sein operatives Ergebnis um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Das wichtige Steuerungsgröße Ajusted Ebit kletterte auf 320 Mio. Euro.
Dazu haben laut Pressemitteilung insbesondere die Handelsaktivitäten der MVV Trading, eine gute Geschäftsentwicklung im Umweltbereich, ein höheres Windaufkommen sowie die Erweiterung des Erneuerbare-Energien-Portfolios beigetragen. Hinzukamen Einmaleffekte aus der Veränderung des Beteiligungsportfolios. Das Geschäftsjahr 2022 der MVV dauert vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022.
| 1.10. 2021 bis 30.6.2022 | 1.10.2020 bis 30.6.2021 |
Umsatz | 3,65 Mrd. Euro | 3,07 Mrd. Euro |
Adjusted Ebitda | 476 Mio. Euro | 412 Mio. Euro |
Adjusted Ebit | 320 Mio. Euro | 265 Mio. Euro |
Bereinigter Periodenüberschuss | 213 Mio. Euro | 162 Mio. Euro |
Periodenüberschuss | 145 Mio. Euro | 129 Mio. Euro |
Investitionen | 224 Mio. Euro | 195 Mio. Euro |
Mitarbeiterzahl (Köpfe) | 6500 | 6311 |
Aufgrund der stark gestiegenen Großhandelspreise und der höheren Strommengen stiegen die Umsatzerlöse deutlich um 19 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. „Trotz der Preisrallye an den Energiemärkten konnten wir dank frühzeitig und umfassend vorausschauender Maßnahmen die Preisanpassungen für unsere Kunden bisher in Grenzen halten“, unterstrich Vorstand Hansjörg Roll.
MVV startet Energiespar-Kampagne und kündigt Energiespar-Bonus an
Aufgrund der aktuell herausfordernden energiewirtschaftlichen Situation und der gestiegenen Beschaffungskosten werde man aber für das Jahr 2023 im Durchschnitt deutlich höhere Preise für Strom und Gas haben. Daher würden die Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung im kommenden Jahr auch bei MVV deutlich steigen.
Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs bestätigte das Energieunternehmen seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022: Der börsennotierte Versorger erwartet aus operativer Sicht – das heißt ohne Einmaleffekte – ein Adjusted Ebit, das moderat über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Um das Energiesparen angesichts einer möglichen Gasmangellage zu fördern, hat MVV hat die Kampagne „#MonnemSpartEnergie“ ins Leben gerufen und gibt Verbrauchern Tipps, wie sie ihren Energieverbrauch bereits mit einfachen Maßnahmen senken können. Dabei kooperiert das Energieunternehmen auch mit der Klimaschutzagentur Mannheim. Außerdem kündigte der MVV-Vorstand einen Gasbonus für Mannheim und die Region an, bei dem Verbraucher belohnt werden, wenn sie aktiv ihren Gasverbrauch reduzieren.
Erneuerbaren-Portfolio beträgt mittlerweile knapp 600 MW
Bis 2030 will MVV in Mannheim und der Region die Fernwärme grün machen und damit zwei Drittel der Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Zudem wird dort ab 2035 auch kein fossiles Erdgas mehr eingesetzt.
Außerdem erweitert MVV ihre eigene Erzeugung aus erneuerbaren Energien kontinuierlich. So hat das Unternehmen im dritten Quartal 2022 den Windpark Thaden und den Solarpark Heudorf in Betrieb genommen. Damit verfügt man nun bei den erneuerbaren Energien über eine installierte Leistung von knapp 600 Megawatt.
„All das tun wir aus der Überzeugung heraus, dass unsere #klimapositiv-Strategie den richtigen Kurs für den Klimaschutz setzt und der Ausbau der erneuerbaren Energien der entscheidende Hebel für die Unabhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus Russland ist“, bekräftigte Vorstand Hansjörg Roll. (hoe)