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MVV stellt deutliche Preisanstiege für Strom und Gas in der Grundversorgung in Aussicht

Der Mannheimer Versorger legt robuste Neun-Monatszahlen vor. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wird bestätigt. Um das Energiesparen zu fördern, ist ein Energiesparbonus geplant.
12.08.2022

Der Mannheimer Energieversorger MVV will bis 2030 zwei Drittel der Haushalte in der Stadt und der Region mit grüner Fernwärme versorgen.

Der mehrheitlich kommunale Mannheimer Energiekonzern MVV hat in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2022 sein operatives Ergebnis um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Das wichtige Steuerungsgröße Ajusted Ebit kletterte auf 320 Mio. Euro.

Dazu haben laut Pressemitteilung insbesondere die Handelsaktivitäten der MVV Trading, eine gute Geschäftsentwicklung im Umweltbereich, ein höheres Windaufkommen sowie die Erweiterung des Erneuerbare-Energien-Portfolios beigetragen. Hinzukamen Einmaleffekte aus der Veränderung des Beteiligungsportfolios. Das Geschäftsjahr 2022 der MVV dauert vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022.

MVV Energie

Neun-Monatszahlen Geschäftsjahr 2022

 

1.10. 2021 bis 30.6.2022

1.10.2020 bis 30.6.2021

Umsatz

3,65 Mrd. Euro

3,07 Mrd. Euro

Adjusted Ebitda

476 Mio. Euro

412 Mio. Euro

Adjusted Ebit

320 Mio. Euro

265 Mio. Euro

Bereinigter Periodenüberschuss

213 Mio. Euro

162 Mio. Euro

Periodenüberschuss
 nach Fremdanteilen

145 Mio. Euro

129 Mio. Euro

Investitionen

224 Mio. Euro

195 Mio. Euro

Mitarbeiterzahl (Köpfe)

6500

6311

Aufgrund der stark gestiegenen Großhandelspreise und der höheren Strommengen stiegen die Umsatzerlöse deutlich um 19 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. „Trotz der Preisrallye an den Energiemärkten konnten wir dank frühzeitig und umfassend vorausschauender Maßnahmen die Preisanpassungen für unsere Kunden bisher in Grenzen halten“, unterstrich Vorstand Hansjörg Roll.

MVV startet Energiespar-Kampagne und kündigt Energiespar-Bonus an

Aufgrund der aktuell herausfordernden energiewirtschaftlichen Situation und der gestiegenen Beschaffungskosten werde man aber für das Jahr 2023 im Durchschnitt deutlich höhere Preise für Strom und Gas haben. Daher würden die Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung im kommenden Jahr auch bei MVV deutlich steigen.

Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs bestätigte das Energieunternehmen seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022: Der börsennotierte Versorger erwartet aus operativer Sicht – das heißt ohne Einmaleffekte – ein Adjusted Ebit, das moderat über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

Um das Energiesparen angesichts einer möglichen Gasmangellage zu fördern, hat  MVV hat die Kampagne „#MonnemSpartEnergie“ ins Leben gerufen und gibt Verbrauchern Tipps, wie sie ihren Energieverbrauch bereits mit einfachen Maßnahmen senken können. Dabei kooperiert das Energieunternehmen auch mit der Klimaschutzagentur Mannheim. Außerdem kündigte der MVV-Vorstand einen Gasbonus für Mannheim und die Region an, bei dem Verbraucher belohnt werden, wenn sie aktiv ihren Gasverbrauch reduzieren.

Erneuerbaren-Portfolio beträgt mittlerweile knapp 600 MW

Bis 2030 will MVV in Mannheim und der Region die Fernwärme grün machen und damit zwei Drittel der Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Zudem wird dort ab 2035 auch kein fossiles Erdgas mehr eingesetzt.

Außerdem erweitert MVV ihre eigene Erzeugung aus erneuerbaren Energien kontinuierlich. So hat das Unternehmen im dritten Quartal 2022 den Windpark Thaden und den Solarpark Heudorf in Betrieb genommen. Damit verfügt man nun bei den erneuerbaren Energien über eine installierte Leistung von knapp 600 Megawatt.

„All das tun wir aus der Überzeugung heraus, dass unsere #klimapositiv-Strategie den richtigen Kurs für den Klimaschutz setzt und der Ausbau der erneuerbaren Energien der entscheidende Hebel für die Unabhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus Russland ist“, bekräftigte Vorstand Hansjörg Roll. (hoe)