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Naturstrom setzt Einkaufstour fort

Nun hat auch der Gläubigerausschuss der pleite gegangenen Eveen zugestimmt: Eine Tochter der Naturstrom AG übernimmt alle Kunden und Assets sowie einen Teil der Mitarbeiter der Bürgerenergiegenossenschaft.
24.01.2019

Die Zentrale der Bürgerenergiegenossenschaft Eveen in Hannover. Sie wurde Ende 2018 aus der Insolvenz heraus von Naturstrom übernommen.

Der große deutsche Ökoenergievertrieb Naturstrom AG aus Düsseldorf ist in seiner vor einigen Jahren gestarteten Einkaufstour einen Schritt weitergekommen: Der Gläubigerausschuss hat der Übernahme des Portfolios und eines Teils der etwa 50 Mitarbeiter der insolventen Eveen Energie eG in Hannover durch eine neu gegründete Naturstrom-Tochter zugestimmt. Dies teilte Naturstrom am Donnerstag mit.

Eveen war eine Bürgerenergiegenossenschaft, die bundesweit im Strom- und Gasvertrieb tätig war. Ende 2018 hatte sie mehr als 100.000 Strom- und Gaskunden. Jetzt ist von "mehreren zehntausend" die Rede. Der Kundenstamm geht zu der neuen Tochter von Naturstrom über, deren Name nicht angegeben wurde. Wer von Eveen herkömmliche Energie bezogen hatte, bekommt nun ohne Aufpreis Ökoenergie. Der Standort Hannover wird erhalten, einige Zentralfunktionen gehen nach Düsseldorf.

"Es war klar, dass sich nicht alle Kleineren halten können"

Naturstrom gibt seine eigene Kundenzahl mit 240.000 Haushalten, Unternehmen und Institutionen bei Ökostrom und mehr als 25.000 mit Biogas an. Die Düsseldorfer sind damit einer der größten reinen Grünenergievertriebe Deutschlands. Seit einigen Jahren verfolgt das Unternehmen eine Expansionsstrategie. Sie umfasst auch anorganisches Wachstum durch Übernahmen von Anbietern oder deren Kundenstämmen. Stationen waren dabei:

  • der Kauf des Stamms an Stromkunden vom Projektentwickler Juwi, der mittlerweile zum MVV-Energie-Konzern gehört, und
  • der Erwerb des Energiewende-Start-ups Grünstromwerk.

Naturstrom-Vorstand Oliver Hummel spricht von einem "hart umkämpften" Ökostrom-Segment: "Es war schon länger klar, dass sich nicht alle kleineren Anbieter werden halten können." (geo)