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Neues Kompetenzzentrum für Batterien und Speichersysteme

Für die globale Energiewende ist der Ausbau der Elektromobilität von besonderer Bedeutung. Mehr als 30 Mio. Euro sollen in ein neues Kompetenzzentrum in Freiburg investiert werden.
22.03.2018

Ausbau läuft schneller als erwartet: in Hamburg gibt es bereits mehr als 1.000 Ladestationen für E-Autos.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (EMI) sowie der Technologieverband VDE gründen ein neues Kompetenzzentrum für Batterien und Energiespeichersysteme in Freiburg. Die drei Partner reagieren damit auf die stark wachsende Nachfrage nach sicheren und kommerziell verwertbaren Batterien und Energiespeichersystemen als Schlüsseltechnologien für Elektromobilität und die weiter steigende Nutzung erneuerbarer Energien. Das Forschungsfeld umfasst die angewandte, marktnahe Forschung und Entwicklung (FuE) von Batteriezellen und -systemen, die Entwicklung neuer Prüfstandards, die Durchführung von Sicherheits- und Performance-Tests sowie Zertifizierungen von Komponenten und kompletten Batteriesystemen wie auch Energiespeicherwerken im Feld. Der Fokus liegt dabei auf stationären Speichersystemen, auf Elektromobilität sowie auf portablen Anwendungen.

Das Fraunhofer ISE verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der Forschung, Entwicklung und Prüfung an Batteriespeichern. Insbesondere in der Elektromobilität sind Sicherheitsprüfungen, die auch Zerstörungs- und Crashtests von kompletten Fahrzeugbatterien umfassen, von Bedeutung – ein Gebiet, auf dem das Fraunhofer EMI über langjährige Kompetenzen und unterschiedliche Prüfanlagen verfügt. Mit ihrem Know-how in den Bereichen Standardisierung und Zertifizierung bieten die VDE-Experten über etablierte Sicherheitsstandards hinaus die Zertifizierung von Leistung, Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Datensicherheit für Batterie- und Speichersysteme an.

Baden-Württemberg wird Zentrum für E-Mobilität

Die Ansiedlung des Kompetenzzentrums Batterien und Energiespeichersysteme am Standort Freiburg ergänzt nahtlos die zahlreichen Aktivitäten der Landesregierung Baden-Württemberg in den Bereichen Batterietechnologie und Elektromobilität. Mehr als 30 Mio. Euro sollen in den nächsten drei Jahren in das Kompetenzzentrum investiert werden. Der Start des Betriebs ist für das erste Quartal 2019 geplant. "Die Kosten für die Komponente Batterie, aber auch für das gesamte Energiespeichersystem sind erheblich gesunken. Daran müssen wir weiter intensiv arbeiten und dabei auch mit neuen Standards und Prüfverfahren für größtmögliche Sicherheit und Vertrauen in diesem global schnell wachsenden Markt sorgen", sagt dazu Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE.

Ansgar Hinz, CEO des VDE, ergänzt: "Aufgrund des heute deutlich stärker systembasierten Ansatzes im Bereich der erneuerbaren Energien und Energiespeicher wird eine enge Verzahnung von Batterieprüfungen, Leistungselektronik und Software-Systemen immer wichtiger. Dazu kommen neue Herausforderungen bei der IT-Sicherheit der Systeme." Der VDE habe diesen Ansatz mit dem Fraunhofer ISE bereits in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien umgesetzt: "Wir werden gemeinsam mit dieser globalen Initiative diesen Ansatz auch bei Energiespeichern weiterführen." Mit 1200 Mitarbeitern ist das in Freiburg angesiedelte Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE das größte europäische Solarforschungsinstitut. (sig)