Ölkonzern Shell will Lichtblick übernehmen
Der britisch-niederländische Öl- und Gaskonzern Shell hat sein Interesse am Kauf der niederländischen Eneco-Gruppe angemeldet, die im vergangenen Dezember den Hamburger Ökoenergie-Anbieter Lichtblick komplett übernommen hat, berichtet die "taz". Shell sei mit seiner Kaufabsicht selbst an die Öffentlichkeit gegangen und wolle die Übernahme gemeinsam mit dem niederländischen Pensionsfonds PGGM verwirklichen, heißt es in dem Bericht weiter. Die 1998 von Hamburger Unternehmern gegründete Lichtblick ist nach eigenen Angaben mit rund einer Million Kunden bundesweit größter Ökostromanbieter.
Die kommunale Eneco-Gruppe ist in den Niederlanden mit mehr als zwei Millionen Kunden "Marktführer in der Erzeugung und im Handel nachhaltiger Energie". Eneco gehört größeren und kleineren niederländischen Kommunen, größter Anteilseigner ist die Stadt Rotterdam mit 31 Prozent. Die Kommunen hätten allerdings inzwischen mehrheitlich das Interesse an dem Unternehmen verloren und hätten sich zu 92 Prozent für einen Verkauf von Eneco entschieden, schreibt die "taz" weiter. Der Verkaufsprozess könne sich bis zum Jahresende hinziehen.
Auch Anteile an Thermondo und Next Kraftwerke
Eneco war bereits seit Januar 2017 Haupteigner von Lichtblick mit einem Anteil von 50 Prozent bevor im vergangenen Dezember auch die restlichen Anteile übernommen wurden. "Lichtblick kann uns dabei helfen, in Deutschland im Bereich E-Mobilität, Energiespeicher sowie der intelligenten Energiedienstleistungen zu wachsen", betonte im Dezember Kees-Jan Rameau, Chief Strategic Growth Officer bei Eneco. Das Unternehmen ist auch in Deutschland aktiv und hält neben seinem Engagement bei Lichtblick etwa Beteiligungen an Thermondo und Next Kraftwerke. (hil)