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OMV: Ausstieg aus Russland-Gas "extrem schwierig"

Der österreichische Energiekonzern könne derzeit nicht austeigen, erklärte Vorstandschef Stern. Für ein Gasfeld sucht OMV aber Käufer.
28.03.2023

Alfred Stern leitet den Konzern mit Sitz in Wien.

Der österreichische Energiekonzerns OMV kann laut Vorstandschef Alfred Stern derzeit kaum aus seinen Russland-Geschäften mit Erdgas aussteigen. Dieser Rohstoff sei nicht mit Sanktionen belegt, sagte der Manager am Montag der Nachrichtenagentur APA. "Wir haben nicht den Luxus, Gas aus legitimen Lieferquellen abzulehnen - insbesondere auch, wenn wir Verträge haben, die uns zur Abnahme verpflichten", sagte er.

Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem Plan, um die EU bis 2027 unabhängig von russischen Energieimporten zu machen. Das Lieferabkommen für Österreich läuft hingegen bis 2040. Das Alpenland bezog im Februar 79 Prozent seines Erdgases aus Russland.

Andererseits würde sich die teilstaatliche OMV gerne von ihrer Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno-Russkoje trennen, wie Stern betonte. Doch dafür müsse man nicht nur einen Käufer finden, sondern auch Genehmigungen aus Moskau einholen. "Das ist zur Zeit aufgrund der Rechtslage extrem schwierig", sagte er.

Proteste bei European Gas Conference

Die OMV ist Sponsor der European Gas Conference, die diese Woche in Wien stattfindet. Das Branchentreffen wurde am Montag von Demonstrationen von Klimaschützern begleitet. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Tränengas ein, um einige Aktivisten daran zu hindern, in den Tagungsort vorzudringen. (dpa/pfa)