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OMV/Gazprom: Vertragsverlängerung bis 2040

Der Deal sorgt zwar für eine stabile Erdgasversorgung in den kommenden Jahren, heizt aber auch die Nord Stream 2-Debatte an.
06.06.2018

Der österreichische Mineralölkonzern OMV betreibt auch ein großes Netz an Tankstellen.

Das teilstaatliche österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV und die russische Gazprom haben ihren bestehenden Gasliefervertrag, der bis 2028 laufen würde, am Dienstag bis 2040 verlängert. Unterschrieben haben OMV-Chef Rainer Seele und Gazprom-Chef Alexey Miller im Beisein von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Russlands Präsidenten Wladimir Putin bei deren Treffen im Rahmen von Putins Staatsbesuch heute.

Putin verwies bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kurz auf das 50. Jahr-Jubiläum russischer Gaslieferungen nach Österreich: "In diesen Jahren versorgte unsere Seite Österreich zuverlässig und stabil." Durch die Unterzeichnung des Vertrags sei die Kooperation weiter gesichert. Der Staatschef betonte außerdem, dass ihm die österreichische Regierung bestätigt habe, das umstrittene Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 "positiv" zu sehen. Es handle sich um ein "privatwirtschaftliches Projekt".

80 Prozent des Erdgasbedarfs müssen importiert werden

"Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist ein weiterer Beweis für den wachsenden Gasimportbedarf in Österreich ebenso wie generell in Europa - einem Bedarf den Gazprom bereit ist, zu decken. Mit der Umsetzung des Bauprojektes für die Nord Stream 2 Pipeline, werden wir Gaslieferungen zugunsten der Verbraucher noch zuverlässiger machen", sagte Miller laut Mitteilung der OMV.

"Die Europäische Union muss 2030 über 80 Prozent ihres Erdgasbedarfs importieren", so Seele. "Mit der Vertragsverlängerung leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung Österreichs sowie anderer europäischer Länder angesichts der wachsenden Nachfrage und tragen zur Reduktion der CO2-Emissionen bei." Die OMV gab sich überzeugt, dass Europas Gasbedarf vor allem durch den sukzessiven Ersatz der Kohleverstromung durch hocheffiziente Gaskraftwerke steigen werde. Zugleich werde die europäische Eigenproduktion abnehmen, wie man zuletzt auch in den Niederlanden gesehen habe. (dpa/ls)