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Osterholzer Stadtwerke: Dienstleistungssparte wird immer wichtiger

Der Kommunalversorger hat sich im Coronajahr 2020 operativ gut behauptet. Die Ergebnisse der jüngsten Wertschöpfungsstudie geben dem Unternehmen zusätzlichen Rückenwind.
30.05.2021

"Wir haben auch 2020 unseren Kurs Zukunft erfolgreich fortgesetzt", erklärt Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström (rechts) bei der Vorstellung des ersten digitalen Geschäftsberichts der Osterholzer Stadtwerke. Mit ihm auf dem Bild ist der Aufsichtsratsvorsitzende Tim Jesgarzewski.

Die Osterholzer Stadtwerke aus der Nähe von Bremen haben im Coronajahr 2020 ihr Investitionsvolumen gesteigert und das Dienstleistungsgeschäft weiter ausgebaut. 1,45 Mio. Euro  investierten Kunden in „Contracting- und Pacht-Angebote“, wie etwa effiziente Erdgas-Heizungen, Photovoltaik-Anlagen, zum Teil mit Speicher und Lademöglichkeit für das Elektroauto, sowie Alarmanlagen und Treppenlifte, heißt es in der Pressemitteilung.

Damit hat dieser noch vergleichsweise junge Geschäftsbereich seine Rolle als dritte Ertragssäule neben den Netz und Vertrieb weiter ausgebaut. Im Kerngeschäft konnte das Unternehmen seinen hohen Marktanteil von rund 80 Prozent laut Pressemitteilung behaupten. Der regionale Energieversorger, der im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen feierte, investierte insgesamt 7,2 Millionen Euro (Vorjahr 6,5 Mio. Euro)  in die Erneuerung und Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur.

Jahresüberschuss nahezu unverändert

Den Umsatz konnte der kommunale Versorger leicht auf 60,8 Millionen Euro, das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent. Das operative Ergebnis blieb dank Einmaleffekten nahezu konstant bei 12,5 Mio. Euro. Unterm Strich steht ein Jahresüberschuss von 6,18 Mio. Euro (2019: 6,27 Mio. Euro).

Über fünf Millionen Euro wurden an die Gesellschafter ausgezahlt. Dies sind  die Wirtschaftsbetriebe Lilienthal, die Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde Ritterhude GmbH, die swb Vertrieb Bremen und mit 47,38 Prozent als größter Gesellschafter die Bäderbetriebe GmbH Osterholz-Scharmbeck. Eine weitere Million floss in die Gewinnrücklagen der Stadtwerke.  

Corona sorgt für weiteren Digitalisierungsschub

 „In der Vergangenheit haben wir ein sehr nachhaltiges Unternehmen aufgebaut und konnten in der Coronakrise von unserem hohen Digitalisierungsgrad profitieren, den wir in den letzten Monaten noch stärker ausgebaut haben“, erklärte Christian Meyer-Hammerström, der Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke.

 Man wolle diesen Schub weiter nutzen und treibe den digitalen Fortschritt im Unternehmen weiter voran. Dies zeige auch die erstmalige Veröffentlichung eines digitalen Geschäftsberichts.

Studie unterstreicht hohe Wertschöpfung für die Region

Laut einer aktuellen Wertschöpfungsstudie des Pestel-Instituts aus Hannover sorgen die Osterholzer Stadtwerke im gleichnamigen Landkreis als Steuerzahler, Investor und Auftraggeber für eine jährliche Wertschöpfung von knapp 40 Millionen Euro.

„Auffallend hoch ist der Anteil unserer Bauleistungen, die zu etwa 80 Prozent vor Ort vergeben werden“, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Tim Jesgarzewski. Von jedem ausgegebenen Euro verblieben 43 Cent im Landkreis. Die sei laut Studie ein vergleichsweiser hoher Anteil, in der Branche liege der Wert zwischen 15 und 50 Cent. (hoe)