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Ruhrgebiet: 250 Mio. Euro für Wasserprojekte

NRW und kommunale Wasserverbände investieren in den kommenden zehn Jahren viel Geld im Ruhrgebiet – zum Beispiel in die gesonderte Erfassung von Regenwasser.
20.07.2020

V.l.n.r.: Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei der symbolischen Erklärung zur „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“

Die Ruhr-Konferenz hat das Projekt "Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft" gestartet. Die Initiative der Landesregierung will das Ruhrgebiet "als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für die Menschen gestalten", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Dafür sollen in den nächsten Jahren 250 Mio. Euro investiert werden. Zu den geplanten Projekten gehört unter anderem die Abkopplung der 25 Prozent des Regenabflusses von der Mischkanalisation und die Erhöhung der Verdunstungsrate um zehn Prozentpunkte.

Mit der Maßnahmenumsetzung sollen Starkregengefahren sowie Hitzebelastungen vermieden oder reduziert und der Vorbildcharakter der Kommunen im Ruhrgebiet gestärkt werden. Mit dem Projekt "wollen wir gemeinsam mit den Wasserverbänden die Klimaresilienz der Städte im Ruhrgebiet stärken", sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.

Viele Trockenjahre

"Wir verzeichnen das elfte Trockenjahr in Folge", stellte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Regionalverbandes Ruhr (RVR), fest. "Der Klimawandel ist definitiv in unserer Region angekommen, deswegen unterstützt der Ruhrverband die Initiative des Landes und sieht darin für seine kommunalen Mitglieder im Gebiet des RVR eine gute Chance für eine Weiterentwicklung ihrer wasserwirtschaftlichen und städtebaulichen Infrastruktur."

"Die Service-Organisation der Initiative unter der Leitung von Andreas Giga, angesiedelt bei der Emschergenossenschaft, unterstützt als zentrale Anlaufstelle Kommunen und Wasserverbände bei der Umsetzung einer integrierten, wassersensiblen Stadtgestaltung", kommentiert Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

100 Projekte

Zur Palette der Aktivitäten zählen Maßnahmen zur Regenwasserversickerung, Flächenentsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünung, Regenwasserzuführung zum Gewässer sowie Notwasserwege und die multifunktionale Freiflächengestaltung zur temporären Überflutung bei Starkregen. "Gemeinsam mit unseren kommunalen Partnern haben wir bereits mehr als 100 Projekte zur Klimafolgenanpassung vorbereitet", sagte Paetzel weiter.

Als Bekenntnis zu den Maßnahmen für die Klimafolgenanpassung unterzeichneten die Umweltministerin und die Vorstandsvorsitzenden der Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft/Lippeverband und des Ruhrverbands in Oberhausen eine symbolische Erklärung. Bei dem Vorhaben sind auch die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft und der Niersverband dabei. (hp)