RWE verdient weniger – Jahrhundertkälte in Texas belastet

Die extreme Kälte in Texas in diesem Winter hat den Energiekonzern RWE rund 400 Mio. Euro gekostet.
Die Jahrhundertkälte in Texas hat beim Energiekonzern RWE im ersten Quartal zu außerordentlichen Belastungen geführt. Dazu lag das Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem überdurchschnittlich hohen Vorjahresniveau. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um ein Drittel auf 883 Mio. Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Essen mitteilte.
Wichtige Kennzahlen im Überblick
in Mio. Euro | Ausblick 2021 | Januar-März 2021 | Januar-März 2020 |
Bereinigtes EBITDA Kerngeschäft | 1800 – 2200 | 555 | 1042 |
Bereinigtes EBITDA Konzern | 2650 – 3050 | 883 | 1324 |
Bereinigtes EBIT | 1150 – 1550 | 548 | 967 |
Bereinigtes Nettoergebnis | 750 – 1100 | 340 | 614 |
Das bereinigte Nettoergebnis halbierte sich in den ersten drei Monaten des Jahres nahezu im Vergleich zum Vorjahr auf 340 Mio. Euro. Die Prognose und die angestrebte Dividendenerhöhung bekräftigte RWE allerdings dennoch. Die Ergebniskennziffern lagen zudem leicht über den Erwartungen der Experten.
Eisregen sorgt für Ausfälle
Wegen des extremen Winterwetters im US-Bundesstaat Texas mit Stürmen und Eisregen waren Windkraftanlagen zu Jahresbeginn teilweise ausgefallen. Da RWE aber Strom zum Teil schon auf Termin verkauft hatte, musste der Konzern kurzfristig Strom zu extrem hohen Preisen zukaufen. Für den Konzern waren somit Belastungen in Höhe von 400 Mio. Euro angefallen.
Michael Müller, Finanzvorstand, RWE erklärte: "Das Ergebnis im ersten Quartal entspricht unseren Erwartungen. Wir bestätigen unsere Prognose und bekräftigen die angestrebte Dividendenerhöhung aufgrund der guten mittel- und langfristigen Ertragsperspektiven in
unserem Kerngeschäft." Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wolle man die Position als einer der führenden Anbieter weltweit festigen.
3,7 GW erneuerbare Energien
Trotz des Rückschrittes im ersten Quartal treibt RWE ihre Transformation weiter voran und erweitert ihr Portfolio für erneuerbare Energien. In den ersten drei Monaten 2021 hat der Energiekonzern dazu rund 1,04 Mrd. € investiert. Das ist nahezu doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. 963 Mio. € und damit der weitaus größte Teil flossen in neue Windkraft- und Solaranlagen sowie Batterien.
Aktuell errichtet das Unternehmen Windkraft- und Solaranlagen sowie Batteriespeicher mit einer installierten Kapazität von 3,7 GW. Im Jahresverlauf nehmen davon mehr als 20 Anlagen mit einer installierten Gesamtkapazität von rund 2 GW den kommerziellen Betrieb auf.(dpa/jk)