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RWE verkauft Solar-Projektentwickler Belectric

Der tschechische CEZ-Konzern will die Mehrheit an Belectric übernehmen.
24.11.2021

Die Belectric-Gruppe ist weltweit in der Entwicklung und im Bau von Freiflächen-Solarkraftwerken und Energiespeichersystemen aktiv.

Der Energiekonzern RWE steht offenbar kurz vor der Veräußerung des Solarprojektentwicklers Belectric. Der tschechische Energiekonzern CEZ will Teile des Unternehmens aus dem fränkischen Kolitzheim übernehmen. Dies geht aus der Liste der laufenden Fusionskontrollverfahren auf der Homepage des Bundeskartellamtes hervor.

RWE bestätigte auf ZfK-Anfrage das laufende Verfahren. Die Transaktion müsse noch von den Behörden genehmigt werden, zu den Details habe man Vertraulichkeit vereinbart. Der geplante Verkauf habe aber "keinen Einfluss auf die ambitionierten Wachstumspläne" von RWE im Bereich Solar. "Im Gegenteil: Wir werden massiv in diese Technologie investieren. Dabei konzentrieren wir uns auf die Entwicklung und den Betrieb von Anlagen – aber nicht auf den Bau, mit dem wir Dienstleister beauftragen", heißt es.

460 Freiflächen-Solarkraftwerke errichtet

Entsprechende Veräußerungspläne des Essener Energiekonzerns hatte die Nachrichtenagentur Reuters bereits vor einigen Wochen publik gemacht. Belectric war 2017 für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag von der früheren RWE-Tochter Innogy übernommen worden.

Die Belectric-Gruppe ist weltweit in der Entwicklung und im Bau von Freiflächen-Solarkraftwerken und Energiespeichersystemen aktiv. Das Unternehmen wurde im Jahr 2001 gegründet und hat über 460 Freiflächen-Solarkraftwerke mit 3,85 GWp Photovoltaikleistung schlüsselfertig errichtet. Hinzu kommen Batteriespeicher und Hybridsysteme, die die verschiedenen Technologiekomponenten zu autarken Systemen kombinieren.

Als einer der nach eigenen Angaben weltweit größten O&M-Dienstleister sichere Belectric den jahrzehntelangen Anlagenbetrieb seiner Kunden, heißt es auf der Homepage weiter. Das Unternehmen arbeitet auch in diversen Projekten mit kommunalen Versorgern zusammen, etwa mit N-Ergie oder den Stadtwerken Tübingen. (hoe)