Die Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy birgt für den Mutterkonzern kostspielige Folgen. Teil des Deals zwischen RWE und Eon ist nämlich nicht nur die Aufteilung von Innogy, sondern auch der Tausch von Unternehmensteilen. Und genau dort steckt der milliardenschwere Teufel im Detail. Insgesamt soll Eon rund 2,8 Mrd. Euro an die Konkurrenz abschieben, heißt es in einer Präsentation für Eon-Aktionäre.

Während sich Eon künftig auf den Netzbetrieb und den Stromtransport konzentriert, übernimmt RWE das Erneuerbaren-Geschäft vom einstigen Rivalen. Allein das sorgt für Rückbauverpflichtungen von über 900 Mio. Euro. Ein weiterer Batzen Geld in Höhe von einer Mrd. Euro muss RWE für Steuerverbindlichkeiten und Pesionslasten schultern. Aber auch die Atomkraftwerke Gundremmingen und Emsland gehen vollständig in den Besitz des Konzerns über – bislang war die Eon-Tochter Preussen-Elektra minderheitsbeteiligt. Das lässt den Schuldenberg um weitere 900 Mio. Euro für den Abriss der beiden Kraftwerke nach 2022 anwachsen.

35 Mrd. Euro Minus für Eon

Zu den Schulden summieren sich zusätzlich 900 Mio. Euro an Rückbauverpflichtungen aus den Ökostromsparten von Eon und Innogy. Insgesamt handle es bei einem Großteil der Verpflichtungen um langfristige Rückstellungen, das heißt der einstige Kohle –und Atomriese hat Zeit die Summe zu begleichen, erklärt RWE. Außerdem zeigt ein Blick in die Verschuldungskennzahlen, dass die Transaktionen das Verschuldungsziel unterstützen und ein Investment Grade Verhältnis von unter 3,0 bei den Nettoschulden angestrebt wird.

Aber auch für Eon wächst der Schuldenberg durch die Innogy-Zerschlagung: Aus 19 Mrd. Euro würden künftig 35 Mrd. Euro. Allein fünf Mrd. Euro davon investiert Eon in den Streubesitz von Innogy. (ls)