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Saarländische VSE will 280 Millionen in drei Jahren investieren

Die E.on-Tochter baut im Saarland kräftig die Windenergie aus. Auch der Jahresabschluss darf sich sehen lassen.
03.05.2023

Große Anstrengungen im Bereich der erneuerbaren Energien: die VSE AG aus dem Saarland

„Momentan sehen wir mehr Chancen als Risiken“, erklärt Hanno Dornseifer, Vorstand der E.on-Tochter VSE zu Beginn der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.

Trotz rückläufiger Strom- und Erdgasabgabe sind die Umsatzerlöse der VSE-Gruppe in 2022 auf 1.349 Mio. Euro gegenüber 1.022 Mio. Euro im Vorjahr gestiegen. Wesentlicher Grund dafür sei die extreme Verteuerung von Energie an den Beschaffungsmärkten.

Obwohl die Beschaffung von Energie und die Konjunktur aufgrund des Weltgeschehens risikobehaftet blieben, sehe die VSE auch bei sinkender Nachfrage nach Strom und Gas weiterhin gute Wachstumschancen für die Gruppe im Ausbau ihres Dienstleistungsportfolios, besonders in der erneuerbaren Energieerzeugung, bei Energieeffizienzmaßnahmen, der E-Mobilität, bei Wärmelösungen sowie IKT-Diensten.

280 Millionen Investitionen in drei Jahren

Für die Energiewende will die VSE-Gruppe bis 2025 über 280 Mio. Euro im Saarland investieren, die Hälfte davon in die Stromnetze. „Innovative Technik, energieeffiziente Dienstleistungen und Produkte sowie digitale Lösungen aus der VSE-Gruppe erfreuen sich weit über die saarländischen Landesgrenzen hinaus einer großen Nachfrage“, erklärte VSE-Vorstandsmitglied Stephan Tenge.

„Wir sehen uns als wichtigen Akteur im Transformationsprozess des Saarlandes.“ Als ein positives Beispiel für diesen Wandel gelte der ehemalige VSE-Kraftwerksstandort Ensdorf, an dem 60 Jahre lang Strom für die saarländische Wirtschaft erzeugt wurde und an dem künftig Siliziumkarbid-Halbleiter für die europäische Industrie produziert werden.

130 MW Windkraft

Die VSE selbst gehört nach eigener Angabe zu den größten Erzeugern regenerativer Energie in der Region. Gemeinsam mit Partnern sei der Infrastrukturdienstleister im Saarland an der Produktion von rund 130 MW installierter Windkraft und 25 MW Energie aus Photovoltaik beteiligt.

Weitere Projekte mit 82 MW Windkraft, die größten davon in Blieskastel und Losheim-Scheiden, und 18 MW Photovoltaik befinden sich in der Projektierung.

In seinen Energiedienstleister FAMIS, der auch Wärmepumpenlösungen anbietet, investiert VSE-Gruppe 6 Mio. Euro.

Über 200 Millionen für Ausbau und Digitalisierung der Netze

Die VSE-Gruppe will über die beiden Netzgesellschaften VSE Verteilnetz und energis-Netzgesellschaft bis 2025 allein rund 140 Mio. Euro in den Ausbau ihrer Stromnetze inklusive deren Digitalisierung, knapp 20 Millionen Euro in die Erdgasnetze und fast 10 Mio. Euro in die Wasserversorgung investieren.

Hinzu kämen 24 Millionen Euro an Investitionen u. a. in Informationssicherheit und Datenschutz sowie 7 Mio. Euro in intelligente Messsysteme in den nächsten drei Jahren.

Wachstum bei der Belegschaft

Zum Ende des letzten Jahres beschäftigte die VSE-Gruppe 1.552 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit rund 90 mehr als noch Ende 2021. Bis 2025 sollen trotz des sich verschärfenden Fachkräftemangels noch einmal rund 160 hinzukommen. (pfa)