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Schwäbisch Hall: Strom vollständig regional und erneuerbar

Seit 2022 versorgen die Stadtwerke ihr Netzgebiet nur mit regionalem grünen Strom. Künftig soll doppelt so viel erzeugt werden wie benötigt.
29.03.2023

In der Region Schwäbisch Hall wird mehr Strom erzeugt als benötigt.

Seit 2022 versorgen die Stadtwerke Schwäbisch Hall die Haushalte in ihrem Netzgebiet vollständig mit grünem Strom aus der Region. "Der Erneuerbare-Energien-Anteil des vor Ort erzeugten Stroms lag im letzten Jahr bei 107 Prozent", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Gebhard Gentner. "Besonders daran ist, dass der Ökostrom in unserem Netzgebiet zum ersten Mal vollständig in der Region erzeugt wurde".

Das Ziel, 100 Prozent grünen Strom im Netzgebiet bereitzustellen, hätten die Stadtwerke zwar bereits Ende 2018 erreicht, allerdings nicht allein durch die Energieerzeugung in Schwäbisch Hall und Region. Der Energieversorger ist an Unternehmen beteiligt, die ebenfalls Anlagen zur Erzeugung erneuerbaren Stroms betreiben. Deren eingespeisten Strommengen werden dem vor Ort erzeugten Strom dazugerechnet.

Der vor Ort erzeugte Strom im Netzgebiet des Haller Versorgungsunternehmens stammte im Jahr 2022 zu 70,2 Prozent aus der Eigenerzeugung der Stadtwerke. Die restlichen Prozente haben andere regionale Einspeiser geliefert. Mit rechnerisch 36,8 Prozent produzieren diese mehr als vor Ort benötigt wird.

"Dass der Erneuerbare-Energien-Anteil in unserem Stromnetz 2022 deutlich gestiegen ist, liegt hauptsächlich an der Umstellung zweier Kraftwerksmotoren auf Biomethan", erklärt Gentner. Seit Ende Dezember 2021 erzeugt der Haller Energieversorger mit zwei 7,5 Megawatt-Motoren in seinen Kraftwerken umweltfreundlich Strom und Wärme.

200 Prozent bis 2030

Das nächste Ziel ist bereits definiert: "Bis 2030 wollen wir den der Anteil an erneuerbaren Energien in unserem Stromnetz auf 200 Prozent erhöhen", sagt Geschäftsführer Gentner. Er ist zuversichtlich, dass die Stadtwerke dieses Ziel dank der verbesserten Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien schaffen. Der Energieversorger plant aktuell einige größere Projekte, unter anderem die Erweiterung des Windparks Rote Steige sowie den Bau von vier Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Haller Gemarkung.

Ebenfalls bis 2030 wollen die Stadtwerke den Wärmebedarf ihrer Kunden zu 100 Prozent aus regenerativen Energien decken. Ursprünglich war für dieses Ziel das Jahr 2035 vorgesehen, dieses haben die Stadtwerke Schwäbisch Hall aufgrund der Gaskrise allerdings vorgezogen. (pfa)