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Shell, Allianz und Macquarie an EWE-Einstieg interessiert

Mehrere Finanzinvestoren und der Erdölkonzern Shell zeigen offenbar Interesse, sich an dem Oldenburger Energieversorger EWE zu beteiligen.
25.02.2018

An einem Einstieg bei der Oldenburger EWE sind offenbar mehrere Finanzinvestoren interessiert.

EWE habe die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, einen Käufer für einen 26-prozentigen Anteil an EWE zu finden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zu den möglichen Interessenten für den Minderheitsanteil gehörten demnach der australische Infrastrukturinvestor Macquarie, der Öl- und Gaskonzern Shell sowie die Allianz-Tochter Allianz Capital Partners (ACP). Auch der niederländische Pensionsfonds PGGM werde als möglicher Investor gehandelt. Der Anteil könnte mit 1,5 bis zwei Milliarden Euro bewertet werden, sagten die mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters.

Den Insidern zufolge will EWE auch das Gasgeschäft in der Türkei veräußern, das von der Schwäche der türkischen Währung Lira betroffen ist, heißt es in dem Agenturbericht weiter. Dort zählt der Konzern rund 923.000 Kunden. Der offizielle Verkaufsprozess hat den Insidern zufolge noch nicht begonnen. Der neue EWE-Chef Stefan Dohler werde aber wohl zur Eile drängen und wolle möglicherweise noch in diesem Jahr eine Vereinbarung erzielen. EWE hatte erklärt, es wolle bis 2019 einen neuen strategischen Partner finden, um Investitionen zu finanzieren. Dazu gehört auch der Ausbau des Glasfasernetzes zusammen mit der Deutschen Telekom.

EnBW will sich von Restbeteiligung trennen

EWE hatte 2015 den baden-württembergischen Energiekonzern EnBW als Ankeraktionär verloren, der 26 Prozent besaß. EnBW übernahm damals die EWE-Anteile am Leipziger Gasversorger VNG, im Gegenzug stieg die EnBW schrittweise bei den Niedersachsen aus. EnBW will sich von der Restbeteiligung von sechs Prozent bis Ende 2019 trennen.

"EWE beschäftigt sich sowohl mit dem weiteren Umgang des bisher von EnBW gehaltenen Anteils als auch mit der Situation der EWE-Gesellschaften in der Türkei. Sobald es diesbezüglich etwas zu kommunizieren gibt, werden wir dieses tun," sagte ein Unternehmenssprecher. (hil)