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Spielregeln für das Homeoffice

Lots* hat umfangreiche Empfehlungen für das Arbeiten zu Hause erstellt. Die Gesellschaft weiß, wovon sie spricht: Sie hat lange Erfahrung damit.
24.03.2020

Wenn bei einem Telefonat Kinder zu hören sind, sollte man die Situation kommunizieren. Man braucht sich dafür aber nicht zu entschuldigen.

Homeoffice ist eine einschneidende Umstellung des Arbeitsalltags für viele Teams. „Der Umgang mit den Herausforderungen kann mit einigen Regeln und vielen kleinen Tipps und Tricks gemeistert werden“, meint Jörg Müller, Geschäftsführer von Lots* Gesellschaft für verändernde Kommunikation. Einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren ist der Austausch: mit den Kollegen, dem Partner und den Kindern.

Wie bleibt man im Homeoffice produktiv?

Wichtig ist ein fester Zeitrahmen und ein fester Arbeitsort. Dabei sollte man insbesondere vermeiden im Schlafzimmer zu arbeiten, um Schlafproblemen vorzubeugen. Ablenkungen, wie nicht notwendige private Geräte, Apps und Internetseiten, sind während der Arbeitszeit auszuschalten.

Das Home ist jetzt das Office: Morgens sollte man sich wie sonst auch für die Arbeit fertig machen. Für Mahlzeiten sollte, wenn möglich, der Ort gewechselt werden. Regelmäßige Pausen einplanen und versuchen, sich in diesen zu bewegen (Spaziergang, Yoga, Gymnastik). Um dem Tag Struktur zu geben, sollten alle Tätigkeiten, die zu Hause anfallen, auf den Feierabend vertagt werden.

Wie bei einem normalen Bürotag auch, sollte sich der Homeoffice-Arbeiter Prioritäten und Ziele setzen. Je nach Aufgabenbereich empfiehlt Lots* verschiedene Ansätze: die Eat-the-frog-Methode (das Unliebsamste zuerst, um nicht ins Aufschieben zu kommen) oder das Pareto-Prinzip (was gerade am meisten Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat).

Wie gelingt Homeoffice mit Kindern?

Eine klare Kommunikation über die neue Situation hilft auch im Umgang mit dem Nachwuchs: Was verändert sich, was bleibt vielleicht auch gleich? Wie lange arbeite ich? Wann hab ich wieder Zeit für sie?

Das Internet bietet übrigens viele Anregungen für Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder allen Alters, von denen man sich inspirieren lassen kann. Eine Idee ist, ein „Kinderbüro“ einzurichetn, mit Papplaptop, einem alten Handy und einem Locher mit buntem Papier. Bei geschäftlichen Telefonaten sollte man die Situation – falls Kinder im Hintergrund zu hören sind - kommunizieren.  „Entschuldige dich nicht dafür, aber bedanke dich für das Verständnis“, rät Müller.

Wie gelingt Homeoffice, wenn beide Partner zu Hause arbeiten?

Beide sollten sich beim Arbeiten wohl fühlen und konzentrieren können: Telefonate sollten in unterschiedlichen Räumen geführt werden. Wenn es einen „Lieblingsplatz“ in der Wohnung gibt, kann man sich abwechseln. Das Wichtigste ist: im Austausch über das Befinden und die Bedürfnisse bleiben und sich gegenseitig, soweit es geht, unterstützen.

Wie bleibt man in Kontakt mit den Kollegen?

Am besten ist es, klare Kommunikationsregeln aufzustellen: Wer ist wann erreichbar? Gibt es feste Zeiten, in denen alle erreichbar sein müssen? Gibt es feste Termine für digitale Meetings? Wann und wofür wird welcher Kanal benutzt (E-Mail für Informationsaustausch, Chat für Absprachen, Telefon für Dringliches)?

Wie umgeht man soziale Isolation?

Während der Arbeitszeit kann man sich ja mit Kollegen austauschen. Eine Möglichkeit dafür wäre eine regelmäßige tägliche oder wöchentliche Runde, "in der man im Team Geschehnisse oder Gefühle – intensiv oder banal – austauschen kann", schlägt der Lots*-Geschäftsführer vor. Nach Feierabend ist aber auch der Kontakt zu Freunden und zur Familie wichtig – sei es per Telefon, Videoanruf, Chat oder Mail. (hp)