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Stadtwerke-Allianz soll 2020 operativ starten

Die Stadtwerke Schleswig, Rendsburg und Eckernförde wollen ihre Kooperationsgespräche im kommenden Jahr erfolgreich abschließen. Die Mitarbeiter der drei Unternehmen werden künftig in eine gemeinsame Kooperationsgesellschaft überführt.
15.11.2018

Klausurtagung zur geplanten Allianz der Stadtwerke Schleswig, Rendsburg und Eckernförde (von links): Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer der Stadtwerke Schleswig; Helge Spehr, Geschäftsführer der Stadtwerke Rendsburg; Gilgenast, Dr. Christiansen, Augustin, Ley, Haderup, Möller, Sibbel, Grabowski, Steffens,

Haneberg (v.l.n.r.)

Eine gemeinsame Gesellschaft für sämtliche der rund 500 Beschäftigten bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenständigkeit der jeweiligen Stadtwerke: das ist das Ziel der geplanten Allianz der schleswig-holsteinischen Kommunalversorger aus Schleswig, Rendsburg und Eckernförde. Die Bürgermeister und Vorsitzenden der Ratsversammlungen, die Geschäftsführer sowie die Aufsichts- und Betriebsräte der drei Stadtwerke haben sich jetzt auf einer gemeinsamen Klausurtagung auf den weiteren Fahrplan verständigt. Dieser sieht die Gründung einer gemeinsamen Kooperationsgesellschaft zum 1. Januar 2020 vor.

Beträchtliche Synergiepotenziale

In dieser Gesellschaft sollen sämtliche Mitarbeiter sowie alle Geschäftsprozesse der drei Kommunalversorger überführt werden. Bei den Prozessen geht es sowohl um das Eigengeschäft (Gas, Strom, Wärme, Wasser) als auch um die für die Städte besorgten Aufgaben (beispielsweise Abwasser und Umweltdienste). Davon erhofft man sich die Hebung beträchtlicher Synergiepotenziale. Die beteiligten Städte wollen den jeweiligen Stadtwerke-Mitarbeitern uneingeschränkte Arbeitsplatzsicherheit zusichern und die Übernahme der bestehenden tarifvertraglichen Arbeitsbedingungen garantieren. Die Mitarbeiter werden künftig Angestellte der gemeinsamen Tochtergesellschaft sein.

"Viele komplizierte Details noch offen"

Die Realisierung der Allianz hängt nun vom erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zwischen den drei  Stadtwerken und ihren kommunalen Gesellschaftern ab. "Ein definitives Ergebnis ist nicht vor Mitte 2019 zu erwarten, da viele zum Teil komplizierte Details noch offen sind", heißt es in der Pressemitteilung. Die Aufsichtsräte erwarten entscheidungsreife Beschlussunterlagen bis zum Herbst 2019. Über diese sollen dann noch in 2019 die Ratsversammlungen aller beteiligten Städte abstimmen.

Stadtwerke bleiben eigenständig

Die Stadtwerke Rendsburg und Schleswig arbeiten schon seit über zwei Jahren intensiv an der Realisierung dieser umfassenden Kooperation, in diesem Jahr stießen die Stadtwerke Eckernförde neu hinzu. In einer gemeinsamen Unternehmensallianz ließen sich Aufgaben und Arbeitsprozesse kostensparend zusammenführen, ohne dass die beteiligten Stadtwerke ihre Eigenständigkeit aufgeben müssten, betonte Eckernfördes Bürgermeister Jörg Sibbel bei der Klausurtagung. Am Kooperationsmodell der Nachbarn aus Rendsburg und Schleswig überzeuge zudem, dass "über Investitionsplanung und Gewinnverwendung weiter allein von den gewählten Ratsmitgliedern der einzelnen Stadt entschieden" werde.

Die Bürgermeister von Rendsburg und Schleswig, Pierre Gilgenast und Arthur Christiansen, begrüßten die geplante Erweiterung der Allianz auf drei Partner. "Wenn wir auch künftig verantwortlich Daseinsvorsorge betreiben und hochwertige Infrastruktur nachhaltig sichern wollen, brauchen wir in der kommunalen Familie mehr Kooperationsbereitschaft", so Gilgenast. Gemeinsam kommen die drei Kommunalversorger auf einen Gesamtumsatz von über 140 Mio. Euro. Die größere Kundenbasis soll künftig den Ausbau zukunftsträchtiger Aktivitäten in neuen Geschäftsbereichen, beispielsweise bei Energie- und Infrastrukturdienstleistungen, erleichtern.

Betriebsräte unterstützen Planung

Auch die Betriebsratsvorsitzenden unterstützen die Pläne der Unternehmensleitungen. "Uns ist klar, dass bei Verwirklichung der Pläne in den kommenden Jahren nicht jede frei werdende Stele wiederbesetzt werden würde", sagte stellvertretend Falk Grabowski, der Vorsitzende des Eckernförder Betriebsrates. Im Vordergrund stünden aber die langfristige Standortsicherheit des Unternehmens und eine feste Arbeitsplatzgarantie für die Beschäftigten. (hoe)