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Stadtwerke Frankfurt: Ergebnis in 2019 legt zu

Die SWFH erwirtschafteten in 2019 ein bereinigtes Konzernergebnis von 67,3 Mio. Euro. Für 2020 werden aufgrund von COVID-19 Eintrübungen erwartet, wobei die Stadt Unterstützung zusagte.
03.07.2020

Die Stadtwerke Frankfurt konnten ihr Ergebnis in 2019 steigern. In diesem Jahr werden allerdings wie vielenorts anderswo Bremsspuren aufgrund von COVID-19 erwartet.

"Den Frankfurter Stadtwerken ist es im Geschäftsjahr 2019 gelungen, im Sinne der Gemeinschaft gut zu wirtschaften und ausgezeichnete Leistungen für die Stadt zu erbringen", sagte der Frankfurter Oberbürgermeister und SWFH Aufsichtsratsvorsitzende Peter Feldmann auf der SWFH Bilanzpressekonferenz am Donnerstag dieser Woche laut einer Pressemitteilung des Unternehmens. Zuverlässige Energie- und Trinkwasserversorgung, thermische Abfallverwertung, moderne öffentliche Verkehrsdienstleistungen und ein attraktives Bäderangebot seien die Grundlage einer soliden Standortqualität – und Voraussetzung für eine lebenswerte Stadt.

Unter dem Dach der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) und in einem komplexen Handlungsfeld stünden operativ eigenständige Unternehmen für eine Daseinsvorsorge, die für eine moderne Großstadt richtungsweisend seien Mainova treibe als Energieversorger, geleitet von den Klimaschutzzielen der Stadt Frankfurt, die Energiewende voran und schaffe aktuell mit der Errichtung des Funk-Netzwerks LoRaWAN ein smarte Infrastruktur für die Stadt von morgen. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und die städtische In-der-City-Bus (ICB) trügen mit modernen Mobilitätsangeboten und attraktiven Fahrkartenkonzepten zur sozial-ökologischen Verkehrswende bei, unterstrich Feldmann laut der Pressemitteilung.

Bilanz mit Plus gegenüber 2018

Die feste und rollende Infrastruktur werde permanent upgedatet, die Taktungen würden erhöht, das Streckennetz ausgebaut. Zudem befassten sich die Experten der Frankfurter Verkehrsunternehmen 2019 mit zukünftigen Mobilitätskonzepten: autonomes Fahren und Elektromobilität. Im nächsten Schritt folge die Brennstoffzellentechnik. Mit den Frankfurter Bädern schließlich gebe es ein mittlerweile landesweit außergewöhnliches, Freizeitangebot – seit 2019 für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren sogar mit freiem Eintritt, so Feldmann.

Erfreut zeigte sich SWFH Aufsichtsratsvorsitzende über die positive Bilanz des zurückliegenden Geschäftsjahres. "Der Stadtwerkekonzern hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem bereinigten Konzernergebnis in Höhe von 67,3 Mio. EUR (2018: 66,8 Mio. EUR) noch über dem bereits guten Vorjahresniveau abgeschlossen", berichtete Feldmann. Er sprach auch über die Konzernleistungen während der durch Covid‑19 verursachten Einschränkungen des privaten wie des öffentlichen Lebens seit März 2020.

COVID-19 mit Bremsspuren - Stadt als Stütze

"In diesen Wochen hat sich gezeigt, wie zuverlässig unsere Stadtwerke sind. Die Bus- und Bahnfahrerinnen und -fahrer, die Fachkräfte in den Kraftwerken, Werkstätten und auf den Baustellen, die Menschen hinter den Kulissen haben dafür gesorgt, dass das öffentliche Leben – soweit dies möglich war – weitergehen konnte. Dass ein Stück Normalität erhalten geblieben ist. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit vereinten Kräften gelingen wird, die Krise zu überwinden, und wir vielleicht sogar als gestärkte Gemeinschaft aus ihr hervorgehen werden", betonte Feldmann laut der Pressemitteilung.

Er erwähnte aber auch, dass schon jetzt absehbar sei, dass die Covid-19-Pandemie das Konzern-ergebnis 2020 deutlich eintrüben könnte. An den Leistungen für Frankfurt allerdings dürfe nicht gespart werden. Denn flexibler, umweltfreundlicher Personennahverkehr und eine zukunfts-gerichtete Energieversorgung sind und bleiben das Rückgrat der modernen Metropole. " Als Anteilseignerin wird die Stadt Frankfurt am Main den Stadtwerkekonzern unterstützen, wo sie kann. Wir haben immer gesagt, dass der Konzern umfassend gerüstet ist für die großen bevorstehenden Aufgaben. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch die aktuellen Herausforderungen meistern werden", schloss Feldmann.

Generationenwechsel meistern - deutlich mehr Azubis

Bei der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main haben laut der Pressemitteilung 2019 insgesamt 5.778 Beschäftigte (Vorjahr: 5.605) für den Betrieb der Infrastruktur gearbeitet. Ein Thema, dass die Unternehmensgruppe 2019 stark beschäftigt hat, ist der bevorstehende Generationenwechsel. "In den kommenden Jahren werden viele unserer Beschäftigten in den Ruhestand gehen. Und gleichzeitig bedingt das städtische Wachstum ein Plus an Aufgaben. Deshalb haben im Zusammenhang damit unsere Gesellschaften 2019 die Taktung bei der Rekrutierung erhöht. Auch die Zahl der Ausbildungsplätze wurde deutlich heraufgesetzt", erklärte Thomas Wissgott, SWFH Geschäftsführer und Arbeitsdirektor.  2019 wurden 263 Azubis (2018: 227) bei Mainova, VGF, ICB und Frankfurter Bäder in einem technischen oder kaufmännischen Beruf ausgebildet; darunter befanden sich 105 Neuzugänge (2018: 80). Die Mainova hat 2019 ein modernes Ausbildungszentrum eröffnet. Die VGF hat den Bereich Ausbildung neu strukturiert und wichtige Kooperationspartner an Bord geholt. Und die ICB erhöht ihr Engagement in der Ausbildung von Berufskraftfahrern ebenfalls.

"Unsere Belegschaften wachsen mit unserer Stadt und den Aufgaben, die an uns herangetragen werden. Dass wir flexibel auf neue Situationen reagieren können, haben wir in den zurückliegenden Wochen beweisen können: Als fast nichts war wie gewohnt, haben wir dafür gesorgt, dass vieles wie immer war. Das macht uns als Team stark für die Zukunft. Und ich gehe davon aus, dass wir uns durch die von der Pandemie ausgelöste Schieflage auf einem angespannten Arbeitsmarkt mit sicheren Arbeitsplätzen und guten Entwicklungschancen profilieren können", erklärte Wissgott.

Einmaleffekt in 2019

Als Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main wurde für das Geschäftsjahr 2019 laut der Pressemitteilung ein Betrag von 2,6 Mrd. Euro (2018: 2,3 Mrd. Euro) ausgewiesen. 231,4 Mio. Euro wurden in Erhalt, Erneuerung und Ausbau der Infrastruktur investiert (2018: 225,1 Mio. Euro). Das Konzernergebnis kletterte insgesamt in 2019 auf 239,9 Mio. Euro (2018: 66,8 Mio. Euro), was allerdings auf einem Einmaleffekt beruht. "Nach dem neuen Deutschen Rechnungslegungs-Standard 26 (DRS 26) musste die als assoziiertes Unternehmen bilanzierte Fraport AG erstmals unter Anwendung dieser Vorschrift in den Konzernabschluss einbezogen werden. Aus der Erstanwendung dieser Vorschrift resultiert ein Einmalertrag in Höhe von 172,6 Mio. Euro. Bereinigt um diesen Effekt liegt das Konzernergebnis mit 67,3 Mio. Euro leicht über dem des Vorjahres", erklärte Peter Arnold, der als Mainova Vorstand und SWFH Geschäftsführer seit Mai 2020 neu im Amt ist.

Arnold erwartet für das laufende Geschäftsjahr laut der Pressemitteilung ein geringeres Konzernergebnis als in 2019: Sinkende "Erlöse und deutlich niedrigere Erträge aus den Beteiligungen werden die Ergebnisse 2020 stark beeinflussen. Hinzu kommt das strukturell bedingt negative Ergebnis der Bereiche öffentlicher Personennahverkehr und Schwimmbäder. " (hcn)