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Stadtwerke Rostock: Sondereffekte sorgen für Rekordergebnis

Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr von einer deutlich höheren KWK-Förderung profitiert. Die unerwartet guten Zahlen wecken jetzt Begehrlichkeiten im Stadtrat.
21.08.2018

Der Hauptsitz der Stadtwerke Rostock im Stadtteil Marienehe.

Geplant war ein Ergebnis von 15,6 Mio. Euro, unterm Strich herausgekommen sind nun aber 26,5 Mio. Euro: Der unerhofft hohe Gewinn im vergangenen Jahr hat laut einem Bericht der "Ostsee-Zeitung" im Rostocker Stadtrat bereits für Verteilungsdebatten gesorgt. Linke und Grüne wollen das zusätzliche Geld demnach in den Nahverkehr investieren. Der Gewinnsprung ist indes nicht einer exorbitant gestiegenen Ertragskraft der Stadtwerke zu verdanken, sondern Einmaleffekten aus der deutlich höheren Förderung im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung. Dadurch konnten Netzentgelte in entsprechenden Größenordnungen vermieden werden, so Stadtsprecher Ulrich Kunze.

Die Stadtwerke Rostock versorgten Ende vergangenen Jahres rund 125000 Strom, 44800 Gas- und 6100 Fernwärmekunden. Von dem Gewinn werden insgesamt 6,5 Mio. Euro abgeführt an die beiden Gesellschafter Wemag und die Leipziger Verbundnetzgas AG (VNG). Beide Unternehmen halten je 12,5 Prozent an den Stadtwerken Rostock, die restlichen 20,1 Mio. Euro fließen an die städtische Beteiligungsholding RVV.

Stadt will bis Herbst Investitionsplanung erarbeiten

Die Stadtverwaltung reagierte zurückhaltend auf die Forderungen von Linken und Grünen. Zunächst wolle das zuständige Beteiligungscontrolling den Gesamtabschluss 2017 der RVV-Holding abwarten, so Stadtsprecher Ulrich Kunze. Sicher sei aber auch, dass die Stadt in den kommenden Jahren Geld für Großprojekte wie den Neubau des Volkstheaters, die Bundesgartenschau, die Entwicklung des Stadthafens sowie den Bau einer neuen Eis- und Schwimmhalle benötige. Der Verwaltung sei aber bewusst, dass auch die städtischen Töchter innerhalb der RVV Investitionsbedarf haben. Bis zum Herbst werde eine Investitionsplanung erarbeitet. "Wenn die vorliegt, werden wir über den Gewinn der Stadtwerke reden – und entscheiden", so Kunze. (hoe)