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Stadtwerke Tübingen entgehen roten Zahlen knapp

Die Auswirkungen der Pandemie sind in allen Sparten zu spüren. Dennoch gelingt eine Umsatzsteigerung. Die Investitionsausgaben klettern sogar auf Rekordniveau.
08.09.2021

Die Stadtwerke Tübingen bleiben im Geschäftsjahr 2020 knapp 70.000 Euro im Plus. (Symbolbild)

Die Stadtwerke Tübingen (swt) legen trotz Corona-Pandemie einen Jahresabschluss mit einer "schwarzen Null" vor. Den Ausbau bei der Strom-, Wasser- und Wärmeinfrastruktur haben die swt auch in der Pandemie weiter vorangetrieben, wie der kommunale Versorger mitteilt.

Auch der Anteil des in eigenen Anlagen erzeugten Ökostroms am Tübinger Gesamtstromverbrauch ist weiter gestiegen. Unter dem Strich steht für 2020 ein Jahresüberschuss von 68.009 Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro).

Knapp 13 Mio. Euro für die Stadt

Daneben hat der Versorger, wie in den Vorjahren, die Verluste des ÖPNV, der Bäder und der Parkhäuser übernommen. Zusammen mit Konzessionsabgaben und Steuern erwirtschafteten die Stadtwerke insgesamt einen Beitrag von 12,8 Mio. Euro für den städtischen Haushalt (Vorjahr: 13,4 Mio. Euro).
 
"Dass wir im Unternehmensergebnis nach einem wirtschaftlich so schwierigen Pandemiejahr am Ende eine schwarze Zahl ausweisen können, ist angesichts der hohen Ergebnisbelastungen in mehreren Sparten bemerkenswert", sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer, Stadtwerke Tübingen.

Höhere Umsatzerlöse

Gegenüber 2019 steigerten die swt zudem die Umsatzerlöse von 222,6 Mio. Euro auf 235,2 Mio. Euro. Vor allem der Stromsektor erreichte im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Umsätze. Mit der Corona-Pandemie hatten besonders TüBus, sowie die Bäder und Parkhäuser zu kämpfen.

Dort waren die Gäste-, beziehungsweise Nutzerzahlen, und damit die Einnahmen in der Pandemie stark rückläufig. Während die Ausfälle beim ÖPNV durch den staatlichen Rettungsschirm weitgehend aufgefangen werden konnten, haben die Einnahmeverluste der Bäder und Parkhäuser das Unternehmensergebnis belastet.

65 Prozent Erneuerbare

Mit erneuerbaren Energien (EE) und Blockheizkraftwerken (BHKW produzierte das kommunale Unternehmen 2020 mit 295,5 Mio. kWh etwas weniger als im Vorjahr (2019: 300,8 Mio. kWh). Dafür erhöhte sich die Leistung aller EE-Anlagen von 116,2 MW auf 129,5 MW, unter anderem weil die swt gegen Jahresende mehrere große Solarparks übernommen haben.

Auch die Erzeugungsmenge allein aus erneuerbaren Energien stieg auf 211,2 Mio. kWh (Vorjahr: 207,0 Mio. kWh). Inzwischen erzeugen die swt nach eigenen Angaben rund 65 Prozent des gesamten Tübinger Strombedarfs selbst in ihren EE-Anlagen. 75 Prozent sollen es bis 2024 werden.

32,6 Mio. Euro Investitionen

Für Modernisierungen bei den Netzen sorgte unter anderem die Verlegung einer neuen Transportwasserleitung. Zudem verlegten die swt neue Erdstromkabel. Erdgas- und Fernwärmenetz wuchsen jeweils um einige Kilometer, heißt es.

Die Investitionen machten so einen deutlichen Sprung. Sie erreichten 2020 das Rekordniveau von 32,6 Mio. Euro (2019: 22,8 Mio. Euro). (jk)