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Start-up vernetzt EEG-Anlagen von Kommunalversorgern

Fünf Unternehmen aus dem Rheinischen Revier haben eine Dienstleistungsgesellschaft für smarte Netze gegründet. Ziel ist vor allem die Erhaltung der Stromnetzstabilität.
08.02.2018

Der Solarpark Inden im Rheinischen Revier.

Das Ausbalancieren von Stromerzeugung und Strombedarf wird durch den Ausbau der erneuerbaren Energien immer anspruchsvoller, in den kommenden Jahren sollen Wind und Sonne über dezentrale Anlagen 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. Um die Stabilität der Verteilnetze auch künftig zu gewährleisten, müssen diese immer smarter werden. Um das sicherzustellen, haben die rheinischen Kommunalversorger EWV Energie- und Wasserversorgung GmbH aus Stolberg, die NEW AG aus Mönchengladbach, die Stadtwerke Aachen (Stawag) und die Stadtwerke Düren sowie die SME Management GmbH das Start-up „DEM" gegründet. Die zuständigen Gremien müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Das Kürzel DEM steht dabei für Dezentrales Energiemanagement. Das Unternehmen mit Sitz in Elsdorf bietet Leistungen rund um die Planung, den Betrieb und die Weiterentwicklung von systemrelevanten Flächenkraftwerken an. Im Kern geht es dabei um die Vernetzung verschiedener EEG-Anlagen in der Innovationsregion Rheinisches Revier zur Erhaltung der Stromnetzstabilität.

Auch Industrieunternehmen zählen zum Kundenkreis

„Das dezentrale Energiemanagement, für das die DEM GmbH steht, wird immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil unseres Geschäfts", erklärte Christian Becker, Vorstand der Aachener Stadtwerke. Mit ihrem großen Anteil an Erneuerbare-Energien-Anlagen möchte die Stawag verstärkt Speicherung und Flexibilität anbieten. Zum Kundenspektrum der DEM zählen neben kommunalen Energieversorgern und deren Verteilnetzbetreibern auch Industrieunternehmen. Auch Betreiber kritischer Infrastrukturen, etwas Krankenhäuser und Rechenzentren können sich an die DEM im Forum Heppendorf in Elsdorf wenden. Um dringend benötigte technische Lösungen für die Verteilnetze partnerschaftlich und zügig zu entwickeln sei ein Vertrauensraum wie das Forum Heppendorf der DEM äußerst wichtig, ergänzte EWV-Geschäftsführer Manfred Schröder.

Unterstützung in vier Kompetenzbereichen

Die DEM unterstützt Verteilnetzbetreiber in vier Kompetenzbereichen. Die „DEM.CONSULT" berät Kunden bei der Planung der Flächenkraftwerke. Mit dem Produkt „DEM.Net" biete man dort ein strukturiertes Verfahren an, um sich alle erforderlichen Kompetenzen anzueignen, um die künftige Rolle als systemrelevanter Netzbetreiber wahrnehmen zu können, erklärte DEM-Geschäftsführer Stefan Röder. Die Plattform „DEM.LAB" ist für die Initiierung und Entwicklung, den Test und die Inbetriebnahme von Applikationen für den Kraftwerksbetrieb zuständig. Darüber hinaus unterstützt der Bereich „DEM.CONTROL" die VNB beim Betrieb und der Optimierung. Voraussichtlich Mitte 2019 sollen die Vorbereitungen zum Aufbau eines Control-Centers für den Betrieb von Flächenkraftwerken in der Innovationsregion Rheinisches Revier beginnen. Das „DEM.CAMPUS" wird schließlich Kompetenzen und Wissen rund um juristische, technische und kaufmännische Aspekte vermitteln. Im Herbst startet ein Zertifikatslehrgang in Kooperation mit Hochschulen. (hoe)