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Start-ups: Konkurrenz statt Partner

Etablierte Unternehmen sehen Gründer als eine Gefährdung der eigenen Marktstellung, kooperieren will man mit der Konkurrenz nicht. Die Gründe dafür sind überraschend.
29.04.2019

Junge und etablierte Unternehmer arbeiten noch nicht wirklich eng zusammen, wie eine neue Studie von Bitkom offenbart.

Mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) geht davon aus, dass Jungunternehmer der eigenen Marktstellung gefährlich werden könnten. Vor zwei Jahren waren es noch 18 Prozent. Eine Kooperation mit der Konkurrenz einzugehen, kommt für zwei Drittel der etablierten Firmen (67 Prozent) nicht infrage. Das bringt eine neue Bitkom-Studie zu Tage.

Bitkom Research hat im Auftrag des Digitalverbandes 606 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten in Deutschland zur Zusammenarbeit mit Start-ups befragt. Für etablierte Unternehmen können Startups die entscheidenden Impulse bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle setzen – über alle Branchen hinweg“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die Studienergebnisse. Weniger kooperationsscheu sind Unternehmen gegenüber IT-Spezialisten. Rund jedes Dritte Unternehmen setzt dazu allerdings auf die Partnerschaft mit ebenfalls etablierten Playern.

Dabei wären Start-up-Kooperationen so wichtig, erklärt Berg: „Viele Unternehmen tun sich immer noch schwer damit, den digitalen Wandel zu gestalten. Umso wichtiger sind Kooperationen und Partnerschaften zwischen jungen und etablierten Unternehmen, damit deutsche und europäische Unternehmen auf dem Weltmarkt führend bleiben.“

Überraschend sind die Gründe für die fehlende Zusammenarbeit: Jeder zweite Geschäftsführer (53 Prozent) gibt an keine Zeit für die Kooperation mit einem Start-up zu haben. Der größte Teil der Manager (59 Prozent) sieht allerdings keinen Mehrwert in derartigen Partnerschaften, weil es beispielsweise kein geeignetes Projekt hierfür gebe. Nur 24 Prozent beklagen fehlende finanzielle Mittel. (ls)