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Steag verkauft Anteile an Kraftwerk im Ausland

Die Veräußerung ist Teil der Dekarbonisierungsstrategie des Essener Energiekonzerns. Warum die Steag dennoch Minderheitsgesellschafter bleibt und was sie durch die Veräußerung einnimmt:
20.10.2022

Austausch der Vertragsdokumente (von links nach rechts): Felino Bernardo (Chief Operating Officer Thermal Group Aboitiz Power),

Dirk Sohns (President Steag State Power Inc.), Emmanuel Rubio (President and Chief Executive Officer Aboitiz Power), Ralf Schiele (Mitglied der Geschäftsführung der Steag GmbH und Chairman of the Board der Steag State Power Inc.), Tobias Gwisdalla (Leiter Unternehmensentwicklung der Steag GmbH), Tobias Brandmeyer (Kaufm. Leiter Asset Management der Steag GmbH und Board Member der Steag State Power Inc.).

Der Essener Energiekonzern Steag trennt sich von einem Großteil der Anteile an seinem Kraftwerk auf der philippinischen Insel Mindanao. Käufer ist Mitgesellschafter Aboitiz Power Corp. (APC). Die Transaktion hat laut Pressemitteilung einen Wert von rund 36 Millionen US-Dollar.

Steag hatte bereits im vergangenen Jahr bekannt macht, sich von seiner Beteiligung trennen zu wollen und einen Verkaufsprozess eingeleitet. Im Rahmen dessen machte Aboitiz nun von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch.

Die entsprechenden Verträge wurden am Mittwoch von den Konzernleitungen beider Vertragspartner in Essen unterzeichnet. Der endgültige Vollzug der Transaktion steht formal noch unter dem Zustimmungsvorbehalt mehrerer mittelbar beteiligter Vertragspartner sowie philippinischer Behörden.

Kraftwerk versorgt Millionen Menschen mit Strom

Das Steinkohlekraftwerk mit einer installierten Leistung von 232 MW besteht aus zwei Blöcken und befindet sich im Norden von Mindanao. Es versorgt die rund 22 Mio. Einwohner der zweitgrößten Insel der Philippinen mit Strom.

„Mit dem Verkauf vollzieht Steag einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer Dekarbonisierung des Konzerns“, sagt Ralf Schiele, der in der Steag--Geschäftsführung für die Bereiche Markt und Technik zuständig ist.

Vereinbarung sieht 2031 Eigentumsübergang an staatlichen Versorger vor

Bis auf Weiteres werden die Essener aber mit einem Anteil von 15 Prozent noch Minderheitsgesellschafter der Steag State Power Inc. (SPI), der Eigentümer- und Betreibergesellschaft des Kraftwerks Mindanao, bleiben. Der Grund: Der zweite Mitgesellschafter, die La Filipina Uy Gongco Corporation hat von seinem proportionalen Vorkaufsrecht keinen Gebrauch gemacht. Auch dieser Minderheitsanteil soll verkauft werden.

Aufgrund eines sogenannten „Build-Operate-Transfer-Modells“ bleibt der Energiekonzern längstens bis 2031 in Mindanao investiert. Ab dann sieht der Gesellschaftervertrag ohnehin einen Eigentumsübergang des Kraftwerks an den staatliche Energieversorger und Netzbetreiber Power Sector Assets and Liabilities Management Corporation (PSALM) vor. (hoe)