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Strommasten in Schleswig-Holstein: ein Zuhause für bedrohte Vogelarten

Hochspannungsstrommasten können auch noch andere Funktionen übernehmen: Sie bieten ungewöhnliche aber dafür sichere Nistplätze für Dohlen und Falken.
29.03.2018

Die Hochspannungstechniker von Stromnetz Hamburg bringen in zwanzig Meter Höhe die ersten Nistkästen für Dohlen und Falken an.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat gemeinsam mit dem Forschungsprojekt European XFEL an einem Hochspannungsmast in Schenefeld die ersten vier Dohlen- und einen Turmfalken-Nistkasten angebracht. Stromnetz Hamburg als Eigentümer des Stromverteilungsnetzes stellt die Masten für das Projekt zur Verfügung.

Eigentlich baut er sein Nest auf Kirchtürmen oder anderen hohen Gebäuden. Da ihm immer weniger Nistmöglichkeiten zur Verfügung stehen, kann der Turmfalke in 20 Meter Höhe auf dem Strommast einziehen. Ähnlich geht es der Dohle: Durch die nachträgliche Wärmedämmung vieler älterer Gebäude findet sie kaum noch Ritzen und Nischen für ihre Brut und muss auf Alternativen ausweichen.

Weitere Maßnahmen für den Artenschutz

Auch auf dem Betriebsgelände des European XFEL in Schenefeld sind Maßnahmen zum Artenschutz geplant, erklärte Frank Poppe, Leiter des Nachbarschaftsbüros bei European XFEL: So würden insgesamt 30 Nistkästen für heimische Vögel und Fledermaushöhlen angebracht und auch eine ortstypische Bepflanzung werde angedacht. (ls)