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SVS und Stadtwerke Ahaus sprechen über mögliche Fusion

Die SVS-Betriebe Stadtlohn und Stadtwerke Ahaus loten zur Zeit neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit bis hin zur Fusion aus. An beiden Unternehmen ist Innogy beteiligt.
24.04.2019

SVS Stadlohn: Bald zwei unter einem Dach?

Die SVS-Versorgungsbetriebe beliefern in Stadtlohn, Südlohn und Vreden rund 92.000 Menschen mit Strom, Wasser, Gas oder Wärme. Die Stadtwerke Ahaus übernehmen diese Aufgabe für ihre Stadt. Jetzt gehen beide Unternehmen aufeinander zu. Der Umfang der Annäherung ist offen, und auch eine formelle Fusion ist nicht ausgeschlossen. An beiden Unternehmen ist indes die Innogy SE beteiligt – das dürfte die Gespräche deutlich befördern und erleichtern.

Konkrete Pläne wurden noch nicht geschmiedet, wie SVS-Geschäftsführer Thomas Spieß und sein Kollege aus Ahaus, Karl-Heinz Siekhaus, gegenüber der Münsterlandzeitung betonten: „Wir beschäftigen uns zurzeit intensiv mit der komplexen Frage, wie und auf welchen Ebenen die Zusammenarbeit intensiviert werden kann.“ Beide bestätigten, dass ihre Gesellschafter und Aufsichtsräte grünes Licht für Kooperationsverhandlungen gegeben hätten.

Zusammen in einer stärkeren Position

Spieß verweist zudem darauf, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Versorgern auf bestimmten Geschäftsfeldern seit zwei bis drei Jahren geübte Praxis sei. Gemeinsam haben SVS und Stadtwerke zum Beispiel ein Tochterunternehmen gegründet, das Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden betreibt. In einem weiteren gemeinsamen Tochterunternehmen arbeiten SVS und Stadtwerke in Fragen des Netzbetriebes zusammen.

Es sei sinnvoll, in all diesen Fragen die Kräfte zu bündeln und die Expertise in beiden Unternehmen gemeinsam zu nutzen, ergänzt Siekhaus. Sein Kollege Spieß: „Zusammen haben wir einfach eine stärkere Position, zum Beispiel gegenüber Dienstleistern bei der Energiebeschaffung. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass es hervorragend funktioniert. Das war die Initialzündung für die jetzt anstehenden Überlegungen.“

Keine Entlassungen geplant

Spekulationen, dass es Entlasungen geben könnte, wiesen beide Geschäftsführer zurück. 86 Mitarbeiter zählen die Stadtwerke Ahaus, 84 die SVS-Versorgungsbetriebe. Man brauche alle Mitarbeiter, so Spieß, es sei im Gegenteil schwer, genügend Fachkräfte zu finden. Siekhaus fasst zusammen: „Wir beteiligen unsere Mitarbeiter frühzeitig und intensiv an diesem Prozess. Keiner muss sich Sorgen machen. Es wird keinen Personalabbau geben. Wir haben die Erfahrung gemacht: je intensiver die Zusammenarbeit, desto größer der Erfolg.“ Bei Innogy wird man das gerne hören.

Die SVS-Versorgungsbetriebe setzen nach Angaben der Münsterlandzeitung 65 Millionen Euro im Jahr um, bei den Stadtwerken Ahaus sind es 58 Millionen. Die Profitabilität beider ist vergleichbar – die Gewinne bewegen sich im unteren einstelligen Millionenbereich. Im Versorgungsgebiet der SVS leben rund 52.000 Menschen, in dem der Stadtwerke sind es 40.000. Das Stromnetz der SVS ist 1363 Kilometer lang, das der Stadtwerke 1050. Das Gasnetz der SVS misst 301 Kilometer, das der Stadtwerke 203, das Wassernetz der SVS 464 Kilometer, das der Stadtwerke 298. (sig)