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SW Bad Kreuznach stellen komplett auf Ökostrom um

Privatkunden erhalten ab kommendem Jahr nur noch Strom aus erneuerbaren Energien. Operativ blickt das Unternehmen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.
07.07.2020

Der Bau des Salinenbades ist eines der Großprojekte in Bad Kreuznach. Das Bild zeigt (von links) Sebastian Neuhaus, Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Nath, Bürgermeister Wolfgang Heinrich, Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer und Klaus-Dieter Dreesbach.

 

Die Stadtwerke Bad Kreuznach (SWK) haben im vergangenen Geschäftsjahr rund 1400 neue Ökostromkunden hinzugewonnen. Die Liefermengen an regenerativ erzeugtem Strom stiegen von 9,7 Mio. kWh in 2018 auf nunmehr 13,5 Mio. kWh. „Der immer größer werdende Anteil der Ökostrom-Kunden hat uns gezeigt, wir sind nachhaltig richtig unterwegs“, freute sich Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Nath bei der Bilanzpressekonferenz. Deshalb werde die Versorgung der Privatkunden ab 2021 vollständig auf grüne Energie umgestellt. Woher diese genau stammen wird, werde derzeit noch ausgearbeitet, heißt es auf ZfK-Anfrage. Der derzeit sehr beliebte "NaheSTROM natur Tarif" für Privatkunden bestehe zu 100 Prozent aus deutscher Wasserkraft. 

Zuwächse bei Umsatz und Gewinn

Operativ lief es für das mehrheitlich kommunale Unternehmen, Hauptgesellschafter sind eine städtischen Beteiligungsgesellschaft zusammen mit der Stadt Bad Kreuznach, gut. Die Umsatzerlöse stiegen um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 85 Mio. Euro. Auch das Jahresergebnis legte deutlich zu auf 6,3 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro).

Gas legt zu, Stromabsatz rückläufig

Während der Stromverkauf um 2,6 Prozent auf rund 190 Mio. kWh zurückging, konnte die Gassparte ihren Absatz um rund drei Prozent auf 467 Mio. kWh steigern. Der Trinkwasserabsatz lag mit rund 4,5 Mio. cbm auf Vorjahresniveau.

Erfolge im Wärme-Contracting

Wachstum verzeichnet das Unternehmen, an dem auch Innogy und Enovos Deutschland mit je 24,5 Prozent beteiligt sind, im Bereich Wärme-Contracting. Im Jahr 2019 kamen sechs neue Wärmeanlagen hinzu. Für diese Heizungsanlagen, die im Auftrag von Kunden installiert und betrieben werden, wurden insgesamt rund 300.000 Euro investiert. Dieses Service-Angebot inkludiert sämtliche anfallenden Schritte beim Heizungswechsel oder Neubau, wie Installation, Wartung, Instandsetzung, Notdienstservice und Schornsteinfeger-Check.

Vergangenes betrieb das Querverbundunternehmen im Auftrag ihrer Kunden rund 300 Heizungsanlagen, Blockheizkraftwerke, Stromwärmepumpen und sogar eine Brennstoffzelle.

BGK mit höherem Jahresüberschuss

Von ihrem Jahresergebnis führten die Stadtwerke 50,5 Prozent an die BGK (Gesellschaft für Beteiligungen und Parken Bad Kreuznach mbH) ab. Dies entspricht 3,6 Mio. Euro. Diese werden mit dem Defizit der BAD GmbH, in 2019 rund 2,8 Mio. Euro, verrechnet. Die BGK betreibt das Parkgeschäft. Da die Gewinnausschüttung der SWK über dem Verlustausgleich für die Bäder lag, ergibt sich in Summe ein Jahresüberschuss der BGK von rund 536.000 Euro. (hoe)