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SW Tübingen steigen in Co-Working ein

Branchenurgestein trifft Gründer – im Co-Working-Space in Tübingen wollen Stadtwerker und Start-ups voneinander lernen und so neue Geschäftsfelder erschließen.
24.09.2018

O´gschnitten is (v.l.): Oberbürgermeister Boris Palmer, SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke und die beiden Geschäftsführer der Cowork Group, Johannes Freyer und André Goldflam, eröffnen den größten Coworking-Space der Region.

In 150 Jahren Firmenhistorie hat sich für die Stadtwerke Tübingen (SWT) einiges geändert. Energiewende und Digitalisierung erfordern neue Denk- und Arbeitsansätze. Was könnte dabei besser helfen als ein Co-Working-Space? Bereits seit vier Jahren gibt es in Tübingen die Denkstube. Ein Bürokomplex, in dem acht junge Unternehmen Platz finden können, um über den eigenen Tellerrand und die eigene Kernkompetenz hinauszuschauen.

Nachdem die Denkstube in den vergangenen Monaten aus allen Nähten platzte, wurde der ehemalige Tanzsaal des ortsansässigen Gasthauses „Hirsch“ für die moderne Arbeitswelt umgebaut. Wo in den 20er Jahren das Tanzbein geschwungen wurde, werden nun die Geschäftsmodelle der Zukunft gesponnen. Im frisch renovierten Gründersaal gibt es Platz für 50 Unternehmen. Allerdings sind bereits 29 feste Monatsplätze vergeben.

Lernen durch Vernetzung

Die Stadtwerke Tübingen haben sich nicht nur finanziell an der einjährigen Umbauphase beteiligt, sondern wollen den Co-Workern auch inhaltlich zur Seite stehen und auch selbst dazu lernen. Daher hat der Versorger auch einen fest, reservierten Arbeitsplatz im Gründersaal gebucht. „Wir wünschen uns aus der Coworking-Szene und aus konkreten Projekten der Gründer Impulse für unsere eigenen Tätigkeitsfelder oder die, die in Zukunft entstehen werden“, erklärt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen.

Und genau das ist das Prinzip hinter einem Arbeitsplatz, an dem mehrere anderen Unternehmen tätig sind. Ideen aus völlig anderen Geschäftsfeldern können eigene Konzepte und Prozesse befruchten und weiterentwickeln. Feedback von Fachfremden kann ein Ansatz für die Verbesserung von Produkten sein; auch Hilfe aus anderen Kernkompetenzen kann direkt vor Ort angefragt werden.

Digitalisierung first

Für Input von außen soll die Vortrags- und Workshopreihe „Tübingen-Digital“ sorgen. Kleinere und mittlere Unternehmen, sowie Selbstständige aus der Region sollen mit Experten ins Gespräch kommen und IT und Software für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens nutzen. (ls)