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Tennet und TransnetBW beteiligen sich an Equigy

Die Anteile wandern in ein neues Gemeinschaftsunternehmen. Damit sind nun sechs europäische Übertragungsnetzbetreiber an der Crowd-Balancing-Plattform beteiligt.
17.12.2021

Über die Plattform von Equigy könnten zukünftig dezentrale Kleinspeicher das Stromnetz stabilisieren. (Symbolbild)

Seit April 2020 entwickeln die Übertragungsnetzbetreiber Tennet (Deutschland und Niederlande), Swissgrid (Schweiz) und Terna (Italien) die länderübergreifende Equigy-Crowd-Balancing-Platform. Die Blockchain-basierte Flexibilitätsplattform soll Millionen einzelner Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Batteriespeicher in Deutschland und Europa integrieren, wie Tennet und Transnet BW mitteilen.

Die flexiblen Kapazitäten sollen als Systemdienstleistungen zum Einsatz kommen, um das Stromnetz zu stabilisieren, heißt es. Nun wird sich TransnetBW als zweiter deutscher Übertragungsnetzbetreiber an Equigy beteiligen.

Sicheres Stromnetz

"Je mehr Übertragungsnetzbetreiber sich in Deutschland und Europa an der Crowd-Balancing-Platform beteiligen, um so flexibler und sicherer wird unser Stromnetz", sagt Tim Meyerjürgens, COO, Tennet. Equigy erschließe die Flexibilität von Millionen dezentraler Kleinspeicher. So leiste die Plattform einen wichtigen Beitrag zur Sektorenkopplung und zum sicheren Umbau des Energieversorgungssystems.

Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien wolle die neue Bundesregierung außerdem wettbewerbliche und technologieoffene Kapazitätsmechanismen und Flexibilitäten prüfen sowie eine weitere Integration des europäischen Energiebinnenmarktes stärken.

Pflaum: Regulierungsrahmen anpassen

"Der Name Flexcess zeigt, worauf wir mit unserer Beteiligung zielen: Es geht um den Zugang ("access") zu Flexibilität. Wir sehen die Plattform als ein skalierbares und vor allem zukunftssicheres Instrument zur Erschließung dieser neuartigen Systemdienstleistungen", sagt Rainer Pflaum, Geschäftsführer, TransnetBW. Der Bedarf für solche Dienstleistungen, die das Netz stabilisieren, steige stark.

Die Beteiligung wirft aus Sicht von Pflaum auch die Frage auf, wie eine angemessene regulatorische Anerkennung von Digitalisierungs-Initiativen aussieht. "Die Energiewende braucht nicht nur Kupfer und Stahl, sondern auch Bits und Bytes. Wir plädieren daher für eine Anpassung des Regulierungsrahmens, der solche innovative Maßnahmen sachgerecht berücksichtigt, die einen signifikanten ökonomischen Nutzen haben", so der TransnetBW-Geschäftsführer. (jk)