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Thyssenkrupp erwartet massives Wachstum für Wasserstoff-Tochter

In den nächsten vier Jahren soll sich der Umsatz verdoppeln. Zudem ist ein Börsengang geplant.
13.01.2022

Unter neuer Marke möchte Thyssenkrupp Nucera zum Technologieführer in der Wasserstoff-Elektrolyse aufsteigen.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp sieht für seinen Anlagenbauer Uhde Chlorine Engineers (UCE) großes Potenzial auf dem Markt für Wasserstoff-Elektrolyse. So soll der Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2024/25 von zuletzt 319 Mio. Euro (20/21) auf 600 bis 700 Mio. Euro steigen, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Industriekonzern plant einen Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens, an dem er zu zwei Dritteln beteiligt ist. Das übrige Drittel gehört dem italienischen Unternehmen De Nora. Durch den Börsengang solle der tatsächliche Wert des Unternehmens sichtbar gemacht werden. Außerdem sollen die Einnahmen dazu dienen, weiter zu wachsen.

Neuer Markenname "Nucera"

Zudem tritt das Joint Venture UCE ab sofort unter dem Markennamen Thyssenkrupp Nucera auf. Dies setze sich zusammen aus "new", "UCE" und "era" und symbolisiere "den Aufbruch in eine neue Ära der Innovation, Transformation und grünen Energie", hieß es.

Der Auftragsbestand für Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen habe zum Jahresende 2021 bei rund 900 Mio. Euro gelegen, betonte Thyssenkrupp. Darin enthalten ist unter anderem ein Großauftrag zur Lieferung einer Elektrolyseanlage für das Megacityprojekt Neom in Saudi-Arabien mit einer Leistung von mehr als zwei GW.

Technologieführerschaft bei grünem Wassertoff

UCE sitzt in Dortmund und beschäftigt insgesamt rund 400 Menschen. Mit mehr als 600 abgeschlossenen Projekte, 240.000 produzierten Elektrolysezellen und über 10 GW installierter Elektrolyse-Leistung sei das Unternehmen ein Marktführer im Chlor-Alkali-Geschäft.

Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff etwa aus Wind- oder Solarstrom in industriellem Maßstab wolle man Technologieführer werden. Derzeit arbeitet Thyssenkrupp Nucera mit Royal Dutch Shell an Europas größtem grünen Wasserstoffprojekt "Hydrogen Holland I" im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden. Für dieses Projekt will das Unternehmen eine Elektrolyseanlage mit mehr als 200-MW Leistungskraft bereitstellen. (jk, mit Material der dpa)