Uniper-Deal: Aktionäre zeigen Fortum die kalte Schulter
Mit Ende der Angebotsfrist sammelte Fortum 46,93 Prozent der Anteile ein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Darunter sind die 46,65 Prozent, die Großaktionär Eon den Finnen angedient hatte. Das Angebot lief am 16. Januar aus. Die Nachfrist beginnt am 20. Januar und endet am 2. Februar.
Fortum hatte inklusive Dividende 22 Euro je Aktie für Uniper geboten. Das Uniper-Management hatte das Angebot jedoch als zu niedrig eingestuft und seinen Aktionären empfohlen, es nicht anzunehmen. Derzeit notiert die Uniper-Aktie bei mehr als 25 Euro. Uniper-Chef Klaus Schäfer bekräftigte daher am Freitag seine Absage an das Angebot. Es bleibe weiterhin unattraktiv und entspreche nicht dem Wert von Uniper, sagte er. Die niedrige Andienungsquote sei zu erwarten gewesen. Letzendlich werde man aber erst nach Ende der weiteren Annahmefrist wissen, "wie viele Aktien endgültig den Besitzer wechseln werden".
Aktivistische Investoren und Hedgefonds haben sich bei Uniper eingekauft
Viele Aktionäre hielten sich zurück. Zuletzt hatten sich zudem aktivistische Investoren wie Knight Vinke oder der Hedgefonds Elliott des US-Milliardärs Paul Singer bei Uniper eingekauft. Knight Vinke hatte ebenfalls angekündigt, seinen Anteil von zuletzt rund 5 Prozent nicht andienen zu wollen. Fortum hatte mehrfach betont, das Angebot nicht erhöhen zu wollen, und zudem mitgeteilt, sich auch mit dem Eon-Anteil begnügen zu können. Das Angebot von Fortum enthält daher keine Mindestannahmeschwelle. Fortum erwarte die Erteilung der erforderlichen kartellrechtlichen und sonstigen regulatorischen Freigaben bis Mitte 2018.
Dennoch wird auf ein höheres zweites Gebot an die verbleibenden Aktionäre spekuliert. Die Investmentbank UBS räumte einem solchen Szenario zuletzt gute Chancen ein. (hil/dpa)