Nachrichten

Höhere Strompreise treiben Vattenfall-Gewinn nach oben

Konzernchefin Anna Borg erklärt, warum ihr Konzern 2021 bislang mehr verdient als im vergangenen Jahr und auch die CO2-Emissionen deutlich zurückgegangen sind.
29.04.2021

Vattenfall-Chefin Anna Borg

Der schwedische Energieversorger Vattenfall hat zum Jahresstart einen höheren Gewinn eingestrichen als im Vorjahr.

Unter dem Strich stand in den ersten drei Monaten des Jahres ein Überschuss von rund 10,4 Milliarden schwedischen Kronen (1,03 Mrd. Euro) nach 6,9 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern mitteilte. Der Nettoumsatz fiel dagegen um knapp fünf Prozent auf 45,9 Milliarden Kronen (4,54 Mrd. Euro).

"Strommarkt hat sich erholt"

Einen Grund für das höhere Ergebnis sahen die Schweden in höheren, vom Winterwetter getriebenen Strompreisen. "Der Strommarkt hat sich vom sehr niedrigen Preisniveau des vergangenen Jahres erholt", bilanzierte Vattenfall-Chefin Anna Borg.

Bei der Übertragung von Strom zwischen Ländern und Preisgebieten gebe es aber weiter Herausforderungen. Zwischen den skandinavischen und deutschen Terminmärkten habe es so große Unterschiede wie noch nie gegeben.

"Man kann das System effizienter nutzen"

"Es gibt die Notwendigkeit, die Übertragungskapazität zwischen Ländern zu erhöhen, um die neue Energie vollständig zu nutzen", sagte Borg. Eine bessere Vernetzung sei zum Beispiel wichtig, um Windenergie von dort zu beziehen, wo es gerade windig sei.

"Man kann das ganze System einfach effizienter nutzen. Und das wird notwendig sein in dieser neuen Welt der volatilen erneuerbaren Energien."

CO2-Emissionen deutlich gesunken

Wachstums- und Entwicklungsprojekte bei der Fernwärme und der Windenergie hätten derweil neue Meilensteine erreicht, erklärte Borg. Durch die Schließung des Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg seien zudem die CO2-Emissionen des Konzerns deutlich gesunken.

Man begrüße, dass man sich mit der Bundesregierung auf eine Beilegung der Rechtsstreitigkeiten über Entschädigungszahlungen für den deutschen Atomausstieg verständigt habe.

Online-Klimagipfel mit Biden

Die Bundesregierung hatte sich Anfang März nach jahrelangem Rechtsstreit mit den Energiekonzernen auf eine Entschädigungssumme für den beschleunigten Atomausstieg geeinigt. Vattenfall soll mit 1,425 Milliarden Euro den größten Teil der Entschädigung erhalten.

Borg hatte zuletzt an dem Online-Klimagipfel teilgenommen, den US-Präsident Joe Biden einberufen hatte. Dass die USA unter Biden ins Pariser Weltklimaabkommen zurückgekehrt seien und offenbar eine Führungsrolle beim Klimaschutz einnehmen wollten, seien eindeutig gute Nachrichten, sagte sie. "Das erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele nicht nur in Europa, sondern weltweit erreicht werden. Deshalb freut es mich sehr, das zu sehen." (dpa/ab)