Nachrichten

Verbund mit neuer Innovation im Bereich Green Finance

Beim Nichterreichen von zwei Nachhaltigkeitszielen steigt der Kupon: Der Verbund begibt den ersten mit der EU Taxonomie im Einklang stehenden “Green and Sustainability-linked Bond”.
23.03.2021

Den Erlös der Anleihenemission will der Verbund in ein bestehendes Wasserkraftwerk (Symbolbild) und den Ausbau des Stromnetzes investieren.

Der mehrheitlich staatliche österreichische Energieversorger Verbund plant  eine weitere Innovation im Bereich Green Finance. Laut Pressemitteilung geht es um eine Anleihe, die eine eine klar definierte ökologisch-nachhaltige („grüne“) Mittelverwendung mit einem Kupon-Step-up kombiniert, der an unternehmensweite Nachhaltigkeitsziele gebunden ist („Sustainability-linked“).

Der Energieversorger will den Erlös aus der Emission für die Erneuerung und Erweiterung eines bereits bestehenden Wasserkraftwerks, sowie für den Ausbau des Stromnetzes in Österreich verwenden. Das Green Financing Framework des Unternehmens stehe im Einklang mit dem aktuellen Entwurf der delegierten Rechtsakte der EU Taxonomieverordnung, der im November 2020 veröffentlicht wurde und das erste Klassifizierungssystem für grüne Aktivitäten auf europäischer Ebene darstelle, heißt es weiter.

Zins erhöht sich, wenn Ziele verfehlt werden

Der Kupon der Anleihe erhöht sich, wenn das Unternehmen zwei vordefinierte Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht. Diese Ziele erforderten ein Minimum an neu geschaffenen Produktionskapazitäten für erneuerbare Energieträger (Wasser, Wind, Photovoltaik) von zumindest 2.000 MW, sowie ein Minimum an zusätzlichen Transformatorenkapazitäten von zumindest 12.000 MVA, um den erneuerbaren Strom in das Hochspannungsnetz einspeisen zu können.

Weitere Details finden Sie im kürzlich veröffentlichten „Green Financing Framework“ von Verbund und in der von der ISS ESG durchgeführten Second Party Opinion (https://www.verbund.com/de-at/ueber-verbund/investor-relations/finanzierung/anleihen). Der Verbund setzt bereits seit längerem nachhaltige Finanzierungsinstrumente ein. So wurde 2014 die nach eigenen Angaben erste grüne Anleihe eines Unternehmens im deutschsprachigen Raum platziert. Es folgten in den vergangenen Jahren die Emission eines grünen und digitalen Schuldscheins sowie eines zu 100 Prozent ESG-linked-syndizierten Kredits. (hoe)