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Vereinigte Stadtwerke: Große Erfolge beim Glasfaserausbau

Der Zusammenschluss dreier Kommunalversorger in Schleswig-Holstein hat mittlerweile fast 30000 Breitbandkunden. In den nächsten Jahren sollen jetzt zwei neue Verwaltungsgebäude gebaut und die Mitarbeiter auf zwei Standorte konzentriert werden.
28.02.2018

Viele digitale Komponenten dürfte das neue Energienetz enthalten, das die Eon AG zusammen mit mehreren regionalen Partnern ab sofort in Schleswig-Holstein erforscht.

Dass drei lokale Stadtwerke sich zu einem Gemeinschaftsunternehmen zusammenschließen, hat in der Kommunalwirtschaft Seltenheitswert. Vor 17 Jahren haben die Städte Ratzeburg, Mölln und Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein diesen Schritt getan, vor allem um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. "Das war ein guter Schritt, um die permanent steigenden regulatorischen Anforderungen zu meistern und Skaleneffekte zu realisieren", resümiert Heinz Grothkopp der Vereinigten Stadtwerke (VSG) im Gespräch mit der ZfK. Er war vor der Fusion der drei Altstadtwerke bereits Geschäftsführer der Stadtwerke Mölln und hat das Zusammenwachsen der Versorger von Anfang an begleitet. Insbesondere im Breitbandbereich hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren sehr stark engagiert und über 100 Mio. Euro in den komplett eigenwirtschaftlichen Ausbau investiert. "Wir nähern uns dem 30000. Kunden, die Glasfasersparte ist ein ganz wichtiges Standbein für uns geworden. Das ist für uns mittlerweile die vierte Infrastruktur", sagt Grothkopp. Die Glasfaser wird dabei immer bis ins Haus verlegt (FTTH), das Unternehmen erhält keine Fördermittel.

VSG deckt komplette Wertschöpfungskette beim Glasfaser ab

Das zu Prozent kommunale Unternehmen bietet den Kunden in den Heimatlandkreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn die komplette Wertschöpfungskette an, von der passiven Infrastruktur bis hin zu Internet und TV-Produkten über die Tochtergesellschaft VSG Media. Die Anschlussquoten in vielen Dörfern lägen bei über 70 Prozent. 2016 hat die VS Media einen Umsatzsprung um 2,9 auf 9,8 Mio. Euro verzeichnet, der Beitrag zum Gesamtergebnis lag bei knapp einer halben Million Euro. Die größen Sparten der VSG sind Strom, Gas, Wasser und Wärme, der Gesamtumsatz des Unternehmens mit rund 200 Mitarbeitern lag 2016 bei knapp 157 Mio. Euro. Zum Vergleich: Das Ergebnis vor Steuern betrug 10,1 Mio. Euro.

Unternehmen will auch im Netzbereich wachsen

Seit dem Zusammenschluss der drei lokalen Stadtwerke ist die Belegschaft auf drei Standorte verteilt. Da diese modernisiert werden müssen, hat die Gesellschafterversammlung am Montag den Grundsatzbeschluss gefasst, in den nächsten Jahren in Ratzeburg und Bad Oldesloe zwei neue Verwaltungsgebäude zu bauen. Zu der Investitionssumme wollte sich der Geschäftsführer mit Blick auf die noch anstehenden Verhandlungen mit dem Baugewerbe nicht äußern. Neben dem Glasfaserbereich wollen die VSG in den nächsten Jahren auch durch die Übernahme weiterer Strom- und Gasnetze in der Region wachsen. Vor einigen Jahren hatte das Unternehmen bereits mit über 100 kleineren Gemeinden in der Region Konzessionsverträge abgeschlossen, das BGH erklärte diese aber aufgrund der Ausschreibungsverfahren der Gemeinden für ungültig. "Wir haben uns aber auch für die zweite Ausschreibungsrunde beworben und hoffen hier zum Zuge zu kommen", sagt der VSG-Geschäftsführer. (hoe)