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VNG steigt aus Öl- und Gasförderung in Norwegen aus

Die VNG-Gruppe verkauft ihre Anteile am norwegischen Öl- und Gasförderer VNG Norge AS. Die Entscheidung ist strategisch – der Leipziger Versorger reagiert auf die Energiewende in Deutschland.
29.06.2018

Der Hauptsitz der VNG-Gruppe in Leipzig

Gestalter einer grünen, digitalen und gasbasierten Zukunft – so sieht sich die Leipziger VNG-Gruppe. Der „Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder wie Digitale Infrastruktur, Biogas, Quartierslösungen“ ist das Ziel, so Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der VNG AG. Dazu soll eine „weitere Stärkung der Gasinfrastruktur und des Gashandels“ kommen. Bei der VNG zeigt sich damit die Erwartung, dass die Stärkung örtlicher und regionaler Lösungen auf dem Gas-Sektor Bedingung für eine erfolgreiche Energiewende ist.

Die VNG verkauft rückwirkend zum 1. Januar 2018 sämtliche Anteile an ihrer Tochter VNG Norge AS an die Neptune Energy Norge AS. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien bei VNG sowie der zuständigen Behörden und soll im vierten Quartal 2018 abgeschlossen werden. Im Rahmen der Strategie „VNG 2030+“, die sich die VNG im letzten Jahr gegeben hat, war dieser Schritt zu erwarten.

Zukunftslösungen in Mitteldeutschland als Kergeschäft

Mit „VNG 2030+“ möchte der Leipziger Energieversorger seine Wertschöpfungskette in der Sparte Gas stärken. Im Fokus stehen Optimierungen in den aktuellen Geschäftsbereichen der VNG und ein Aufbau neuer Geschäftsfelder. Die Gründung der VNG ViertelEnergie GmbH, der Erwerb weiterer Biogasanlagen in Mitteldeutschland sowie die Beteiligung des Fernleitungsnetzbetreibers Ontras Gastransport GmbH am Eugal-Konsortium waren in den vergangenen Monaten bereits wichtige Schritte auf diesem Weg.

VNG ist 2006 in das E&P-Geschäft eingestiegen. Mit der VNG Norge waren die Leipziger sehr erfolgreich, was vor allem der Fündigkeit des Feldes „Fenja“ – ehemals „Pil“ – geschuldet ist. Die aktuelle strategische Entscheidungen hat sich der Vorstand der VNG dementsprechend auch nicht leichtgemacht. Aber die positiven Prognosen überwogen schließlich: „Neptune Energy bringt das gleiche strategische Grundverständnis und eine feste Überzeugung zu den Wachstumspotentialen der VNG Norge im norwegischen E&P-Geschäft mit“, sagt dazu Hans-Joachim Polk, Vorstand für Infrastruktur & Technik der VNG. (sig)