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Wärmewende in Salzgitter: Grüner Stahl für die Fernwärme

Avacon und WEVG bauen in Salzgitter das Fernwärmenetz aus. Die grüne Stahlproduktion soll die Wärme klimaneutral machen.
04.09.2023

Entscheider der Wärmewende: Gunnar Groebler, Vorsitzender des Vorstandes der Salzgitter AG, Johannes Eickmann, technischer Geschäftsführer der WEVG, Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Christian Heinrich, Prokurist Salzgitter AG, Marten Bunnemann, Vorsitzender des Vorstandes der Avacon AG und Rainer Krause, kaufmännischer Geschäftsführer der WEVG.

In Salzgitter (Niedersachsen) will der Regionalversorger Avacon ein Vorzeigeprojekt für die Wärmewende umsetzen. Mit seinem Tochterunternehmen WEVG Salzgitter werde das Fernwärmenetz in Salzgitter-Lebenstedt ausgebaut, teilte das Energieunternehmen mit, die Wärme dafür soll aus grüner Stahlproduktion kommen.

Die Fernwärme des schon bestehenden Netztes stammt aus dem Kraftwerk der Salzgitter Flachstahl GmbH. Dort werden im Wesentlichen die bei der Stahlerzeugung entstehenden Kuppelgase (Hochofen-, Stahlwerks- und Kokereigas) verwertet.

Diese bereits heute klimafreundliche Energie soll im Laufe der bereits begonnenen Transformation des Hüttenwerks der Salzgitter AG zunehmend durch industrielle Abwärme der neuen Produktionsanlagen ersetzt werden. Im Rahmen des Programms SALCOS - Salzgitter Low CO2 Steelmaking baut der Konzern den Stahlstandort Salzgitter bis 2033 zu einer grünen Stahlproduktion um.

Start im nächsten Jahr

„In Salzgitter-Lebenstedt wird die Umstellung schnell eine große Wirkung entfalten“, sagt Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der WEVG Frank Klingebiel. „Wir planen mit unserer WEVG das Fernwärmenetz in Salzgitter-Lebenstedt ab dem nächsten Jahr deutlich auszubauen. Salzgitter wird dadurch eine Vorreiterrolle in Deutschland bei der Nutzung industrieller Abwärme übernehmen,“ so Klingebiel.

Avacon-Vorstandschef Marten Bunnemann betont die überregionale Bedeutung des gemeinsamen Projekts: „Wir nutzen das Potential der industriellen Abwärme energiewirtschaftlich optimal und führen die Wärmeversorgung der Stadt Salzgitter in eine klimaneutrale Zukunft. Es zeigt sich, dass die Energiewende gelingt, wenn Industrie, Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen.“ (pfa)

 „Nicht zuletzt durch die veränderten politischen Rahmenbedingungen erhalten wir vermehrt Anfragen von potenziellen Wärmekunden. Wir werden ihnen mit der Fernwärme aus dem Salzgitter Konzern eine gute zukunftsfähige und nachhaltige Alternative bieten können.“ - Rainer Krause, kaufmännischer Geschäftsführer der WEVG.