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Wasserkraft-Joint-Venture: Voith übernimmt Anteile von Siemens Energy

Die Voith Group verfügt mittlerweile selbst über ausreichend Know-how, so dass sich das Unternehmen als Komplettanbieter bei Wasserkraftwerken sieht.
22.10.2021

Ein guter Teil der weltweit aus Wasserkraft gewonnenen Energie wird nach Unternehmensangaben mit Turbinen und Generatoren von Voith Hydro erzeugt. Im Bild das Wasserkraftwerk Cana Brava von Voith Hydro in Brasilien.

Die Voith Group wird künftig alleiniger Anteilseigner des bislang als Joint-Venture geführten Konzernbereichs Hydro. Der Technologiekonzern und sein langjähriger Partner Siemens Energy haben sich am Donnerstag auf eine Übernahme der verbleibenden Anteile in Höhe von 35 Prozent an der früheren Voith Siemens Hydro Power Generation verständigt.

Voith will damit von der steigenden Bedeutung der Wasserkraft im Mix der erneuerbaren Energien profitieren. Zu den finanziellen Details der Transaktion wurde laut einer Mitteilung von Voith Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion wird vorbehaltlich der kartellrechtlichen und weiterer Genehmigungen gegen Ende des ersten Quartals 2022 erwartet.

Stärkung der Megatrends-Bereiche

"Seit einigen Jahren verfolgen wir die konsequente Strategie, uns vielversprechende Geschäftsfelder im Zusammenhang mit den Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung zu erschließen und unser Kerngeschäft in diese Richtung auszubauen", sagt Toralf Haag, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung von Voith. Mit der Komplettübernahme wolle man den Ausbau der Wasserkraft „noch konsequenter vorantreiben“.

Im Jahr 2000 hatten Voith und Siemens die Voith Siemens Hydro Power Generation als Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um darin die Turbinen-Expertise von Voith mit der Generatoren-Kompetenz von Siemens zu bündeln und so die gesamte Anlage für Wasserkraftwerke aus einer Hand anbieten zu können.
 
Joint-Venture nicht mehr relevant

Heute verfüge die Voith Hydro Organisation selbst über umfassendes Know-how als Komplettanbieter in diesem Bereich, so dass "die ursprüngliche Struktur als Gemeinschaftsunternehmen für das operative Geschäft keine Relevanz mehr“ habe, wie Voith mitteilt. Weder in der Konzernbereichsleitung noch an anderer Stelle gebe es personelle Veränderungen für Voith Hydro. (hp)