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Wasserstoffpark bekommt leistungsstarke Anbindung ans Stromnetz

Die Arbeiten am Wasserstoffpark Pfeffenhausen kommen voran. Bayernwerk Netz hat den Anschluss an das Mittelspannungsnetz fertiggestellt.
03.02.2023

Bayernwerk Netz hat den Anschluss des Technologie-Areals in Pfeffenhausen an das Mittelspannungsnetz fertiggestellt. Auf dem Gelände des künftigen Wasserstoffparks sollen ein Elektrolyseur, das nationale Wasserstoffzentrum und ein Wasserstoff-Gewerbepark entstehen. Während dort gebaut wird und das Fundament des Elektrolyseurs bereits zu erkennen ist, ist das gesamte Areal schon jetzt vollständig bereit für den Anschluss an das Stromnetz. Die spektakuläre Anlieferung der Trafostation besiegelte den Abschluss der Baumaßnahmen, die das Bayernwerk insgesamt rund 1,4 Millionen Euro gekostet hat.

Mit einem Schwerlastkran stellte das Bayernwerk eine 35 Tonnen schwere Station präzise auf den vorgesehenen Platz. Sie wird künftig die angesiedelten Büros, Werkstätten, Prüfstände und den Elektrolyseur mit Strom versorgen.

Meilenstein geschafft

"Mit der heutigen Anlieferung der Trafostation ist ein wichtiger Meilenstein geschafft. Die sichere Stromversorgung sowohl des Elektrolyseurs als auch der angesiedelten Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist damit gewährleistet", erläutert André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern bei der Bayernwerk Netz.

Bürgermeister Florian Hölzl zeigte sich erfreut über die rasche Anbindung an das regionale Verteilnetz: "Mit der heutigen Fertigstellung der Leitungsanbindung ist eine wichtige infrastrukturelle Grundlage für die Entwicklung des Wasserstoffparks gelegt worden.“  

Von der Bundesregierung als Standort ausgewählt

Pfeffenhausen war im Vorjahr von der Bundesregierung als einer von vier Standorten für das Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff ausgewählt worden. Darüber hinaus entsteht am Standort ein Elektrolyseur mit einer Leistungsfähigkeit von etwa elf Megawatt. "Wir bedanken uns für die rasche Umsetzung der Netzanbindung unseres Elektrolyseurs und des zukünftigen Wasserstoffzentrums und für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bayernwerk", sagte Tobias Brunner, Geschäftsführer der Hy2B Wasserstoff GmbH.

Um die Bürogebäude, Werkstätten und Prüfstände des Nationalen Innovations- und Technologiezentrums sowie den Elektrolyseur mit Energie zu versorgen, fiel die Wahl auf eine 35 Tonnen schwere, vormontierte Betonstation. Sie kann besonders schnell in Betrieb gehen und bietet Platz für zwei Transformatoren mit einer Leistung von jeweils 1.000 Kilovoltampere. "Wir haben hier bewusst zukunftsgerichtet auf Leistungsstärke gesetzt, um dem Bedarf geplanten Innovations- und Technologiezentrums gerecht zu werden", erklärte Michael Kollmeder, Leiter des Bayernwerk-Kundencenters Altdorf.

Grünstrom auf Knopfdruck

Gleiches gilt für die Anbindung des Elektrolyseurs selbst. Er erhielt einen direkten Anschluss an das Mittelspannungsnetz. Die überschüssige Energie aus den angrenzenden Photovoltaik-Anlagen kann so bei Bedarf eingespeist werden, gleichzeitig gewährleistet das Netz des Bayernwerks auch bei wenig Sonne oder Wind die sichere Versorgung mit Strom. Wie der PV-Boom in Bayern zeigt, erleben Erneuerbare Energien aus dezentralen Quellen ein enormes Wachstum. Zur Integration ins Netz und zur sicheren Verteilung ist ein starkes, intelligentes Netz Voraussetzung.

"Wir haben in den vergangenen Monaten insgesamt vier Kilometer Stromkabelleitungen verlegt, um den Wasserstoffpark an unser Mittelspannungsnetz anzubinden", schilderte Netzbauleiter Christoph Wagensoner. Zusätzlich wurde eine bestehende Mittelspannungsleitung zwischen Umspannwerk und Elektrolyseur erneuert, wofür das Bayernwerk zusätzlich 500.000 Euro aufwendete. "Eine Investition in die Zukunft des Standortes Pfeffenhausen, mit der wir die Versorgungssicherheit gewährleisten und die Energiewende unterstützen", so Christoph Wagensoner weiter.

Energie aus dem Umfeld

In dem bei Pfeffenhausen geplanten Innovations- und Technologiezentrumsoll die Transformation hin zu emissionsfreien Antriebstechnologien in Deutschland vorangebracht werden. Außerdem soll mit einem Elektrolyseur grüner Wasserstoff erzeugt werden. Der Wasserstoffpark soll über Eigenverbrauchsanlagen einen hohen Selbstversorgungsgrad erreichen. Die Energie kommt aus den im direkten Umfeld geplanten Windkraft- und Photovoltaikanlagen – und aus dem Verteilnetz des Bayernwerks. (amo)